Food Stories aus Tel Aviv

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Die Stimmung der Stadt Tel Aviv wird authentisch, quirlig widergegeben. Es ist eine kulinarische Entdeckungstour durch die Stadt, seine Menschen und was sie am Leben erhält: Essen, Trinken, Hitze, Improvisation und die Fähigkeit, beim Essen trotz, oder bessser gesagt, wegen aller Andersartigkeiten etwas Neues zu kreiieren und alle und jeden daran teilnehmen zu lassen.

Das Buch ist dreierlei: ein Bildband, ein Kochbuch und eine eindrucksvolle Dokumentation der Tel Aviver, die etwas mit Food zu tun haben. Der Leser lernt den Taxifahrer, den Gewürzhändler samt seiner Familie sowie die Trendsetter der Food Szene persönlich kennen. Dabei entsteht das Gefühl, als würde man sich selbst mit ihnen unterhalten. Während des Sprechens schmeckt man deren Speisen, die man anhand der Rezepte sofort nachkochen könnte. Ihre Stories sind facettenreich. Einzelheiten lassen wie bei einem Mosaik erkennen, woraus das kulinarische Leben der Stadt besteht. So wird langsam und eher zufällig durch Einzelheiten in den Stories der Hintergrund für NENIs Küche deutlich, dem Familienunternehmen um Haya Molcho, das den Wienern vom Naschmarkt und den Reisenden aus den 25Hours Hotels bekannt ist.

Während des Lesens meint man die vor Lebensfreude übersprühende Haya beim Kochen zu hören. Die Editoren haben bewusst Elemente des temporalen Ausdrucks sowie denglische Ausdrücke stehen lassen, die von der Authenzität des in Tel Aviv gesprochenen Deutschen zeugen.

Wer nach Tel Aviv reisen will, sollte als Vorgeschmack dieses Buch lesen. Diejenigen, die bereits dort waren, werden damit genossene Gaumenfreuden wiederbeleben können, aber auch die Sehnsucht schüren, all die sympathischen Menschen zu treffen, die in dem Buch erzählen.