Eigentlich bin ich kein Krimifan, aber...

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mrscatastrophy Avatar

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...die Beschreibung zu diesem Buch hat mich überzeugt, die Leseprobe zu lesen. Antisemitismus ist leider immer noch ein Thema in Deutschland, und er kommt nicht nur von rechts, sondern zeigt sich auch im linken und dem bürgerlichen Lager. Wie komplex dieses Thema im Nachkriegsdeutschland ist, zeigt sich schon auf diesen vierzig Seiten. Die Frau eines jüdischen Richters wird ermordet und es stellt sich die Frage, wer es war: Ein Mensch aus dem Umfeld einer antisemitischen linken Terrorzelle, ein Nazi, der noch immer nach einem judenfreien Deutschland strebt, oder hat es etwas mit der Familiengeschichte zu tun? Für die Nichte des Opfers ist jedenfalls klar, dass ihre Familie im Deutschland, 25 Jahre nach dem Ende des Dritten Reichs, sich nicht allein auf die deutsche Polizei verlassen sollte, und so entschließt sie sich, selbst Nachforschungen anzustellen.

Neben dieser sehr spannend aufgebauten Handlung schaffen es die drei Autoren, das Jahr 1969 detailreich und glaubwürdig aufleben zu lassen. Ich erwarte mir deshalb von diesem Krimi nicht nur ein hoffentlich spannendes und nicht nur oberflächliches Leseereignis, sondern auch ein zeitgeschichtliches Portrait und würde mich freuen, das Buch lesen zu dürfen.