Die Nacht der Mondlandung

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c-bird Avatar

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Berlin, 20. Juli 69. Es ist die Nacht der ersten bemannten Mondlandung. Kommissar Wolf Heller hat die Aufgabe das Haus eines bedrohten Richters zu observieren. Doch dann ertönt Babygeschrei im Nachbarhaus und Heller lässt sich ablenken. Ein grober Fehler wie sich im Nachhinein herausstellt. Denn genau in diesen entscheidenden 17 Minuten passiert es: Die Frau des Richters wird in ihrer Wohnung erwürgt. Berlin ist in Aufruhr, zumal die Frau eine Jüdin war. Eine Einzeltat? Oder doch das Werk eines Serienkillers? Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren…

Es ist bereits der zweite Fall für Kommissar Wolf Heller, den das Autorentrio Lutz / Wilhelm / Kellerhoff erneut ins Rennen schickt. Wieder sind es die späten 60er Jahre in Berlin-West. Für mich war es der erste Band mit dem Ermittler und ich kam ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gut zurecht.
Dabei fand ich nicht nur den Fall interessant, sondern vielmehr die ganzen Beschreibungen der damaligen Zeit. Man kann unglaublich gut in diese Ära eintauchen. Der Zeitgeist von 1969 lebt dank der guten Recherche des Autorentrios auf und wird durch reale Begebenheit beschworen. Unterstützt wird dies durch viele Buch- und Musiktitel von damals, an die man sich mehr oder weniger gerne erinnert. Eine Zeit, in der die Linken quasi jede unbewohnte Wohnung besetzten.
Der Erzählstil des Autorentrios ist flüssig und man erfährt auch viel über das private Umfeld des Kommissars. Doch so richtig Hochspannung kam bei nicht auf. Dafür empfand ich die Atmosphäre umso dichter.
Am Ende des Buches befindet sich übrigens ein Glossar, welches unbekannte Begriffe erläutert. Leider habe ich dies erst nach Beendigung des Buches entdeckt, ein Hinweis auf die Existenz wäre zu Beginn des Buches hilfreich gewesen.
Ein interessanter Kriminalfall, verpackt in eine spannende Zeitreise in die späten 60er.