Historischer Kriminalroman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
eleonorahilde Avatar

Von

Berlin, 1969: Nachdem die Frau eines Richters ermordet wird herrscht Aufruhr in Berlin, denn die Tote war Jüdin und angesichts der jüngsten deutschen Vergangenheit gilt es natürlich diesen Mord so schnell wie möglich aufzuklären. Das wird er auch, doch es gibt ein Problem, denn der Mörder wird verbrannt in seinem Wagen gefunden.

Alles in einem wird schnell klar, dass die Hintergründe rund um den Mord tiefer gehen und nur der kleine Teil eines großen Ganzen sind. Gehört der Mord zu einer Serie von Frauenmorden, die in Berlin ihr Unwesen treiben oder ist er politischer Natur? Diese Frage müssen sich Kriminalkommissar Wolf Heller und sein Team stellen.

Mir persönlich fiel es schwer trotz des angenehmen Schreibstils in die Geschichte reinzukommen, da sie doch erst recht spät anfing. Der Mord wurde schon früh aufgeklärt und geriet irgendwie schnell in den Hintergrund. Die restliche Handlung ließ aber doch noch etwas auf mich warten. Durch den Klappentext weiß man schon, dass Louise entführt werden wird, allerdings passiert das erst ganz zum Schluss, was ich etwas blöd fand. Auch fiel es mir anfangs etwas schwer bei all den Namen zurecht zu kommen, da es ständige Perspektivwechsel aber keine Kapitel gab (das ganze Buch hat vier Kapiteln, die an die hundert Seiten umfassen).

Was man dem Buch aber hoch anrechnen muss ist sein Einblick in die damalige Zeit. Es hält sich gut an historische Fakten und gibt einem einen guten Einblick in die angespannte Stimmung nach dem Krieg, besonders da es sich explizit mit dem Massenmord an Juden beschäftigt. Das Buch lebt von seinen historischen Fakten und politischen Einflüssen, was ich ziemlich interessant zu lesen fand.

Alles in einem muss ich leider sagen, dass Kriminalromane wohl nicht ganz mein Genre sind, was allerdings nicht an diesem Buch explizit liegt, sondern eher allgemein der Fall ist. Teufelsberg ist für mich ein gutes Buch und den Autoren muss definitiv ein Lob zugesagt werden, doch nicht konnte es nicht hundert Prozent von sich überzeugen.