Zuviel Deutsche Geschichte

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didi2256 Avatar

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Der Kriminalroman Teufelsberg von Lutz Wilhelm Kellerhoff führt den Leser zurück ins Jahr 1969.

Kommissar Heller observiert das Haus eines hochrangigen jüdischen Richters, der Morddrohungen bekommen hat. Als ihn ein nicht aufhörendes Babygeschrei im Haus nervt verläßt er seinen Posten. So bekommt er nicht mit das die Gattin brutal erwürgt wird. Der Täter jedoch wird bald gefunden doch leider ist er tot und kann nicht mehr befragt werden. In dessen Wohnung jedoch werden Hinweise auf einen Anschlag auf jüdische Einrichtungen gefunden. Die Nichte der Toten ist sehr an dem Fall interessiert und arbeitet mit dem Kommissar eng zusammen. Bis sie entführt wird.
Gleichzeitig gibt es drei tote Frauen, gibt es da eine Verbindung?

Für mich war es das zweite Buch mit Kommissar Heller. Ich konnte mich gut mit ihm anfreunden und fand auch die anderen Charaktere glaubwürdig. Die dargestellte Halbschwester von Heller spiegelt die damalige Zeit der Studentenbewegung wider, die bestand zum größten Teil aus Sex, Drogen und Widerstand.
Der Schreibstil ist flüssig und man bleibt gut im Lesefluß. Leider stand für mich das Leben der damaligen Zeit im Vordergrund und nicht die Ermittlungsarbeiten.
Jedoch bekommt man sehr viel Hintergrundinformation über die Zeit des Kalten Krieges und taucht ein in die Deutsche Geschichte.
Am Ende befindet sich ein Glosar, der sehr aufschlussreich.