Gefährliche Kochkünste

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sikal Avatar

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Der ehemalige Sternekoch, Xavier Kieffer hat dem Rambazamba der Haute Cuisine den Rücken zugekehrt und betreibt ein kleines, aber feines Restaurant in Luxemburg. Er genießt dort, diese Gerichte kochen zu können, die ihm wichtig sind und die hohe Qualität seiner Speisen wird auch von seinen Gästen – großteils Politikern – sehr geschätzt. Es könnte eigentlich alles bestens sein, wenn nicht plötzlich ein Restaurantkritiker während des Essens bei Xavier sterben würde.

Ab diesem Zeitpunkt wird das ruhige Leben Xaviers ganz schön auf den Kopf gestellt.

Nachdem die Polizei ihn zuerst verdächtigt, beschließt Xavier selbst Nachforschungen an zu- und Zusammenhänge herzustellen. Und er gerät immer tiefer in die Wirren der Lebensmittelindustrie und begibt sich auf ein gefährliches Pflaster…

 

Thomas Hillenbrand bringt uns mit seinem Erstlingswerk an wunderbare Schauplätze, an die man Dank seiner ausführlichen Beschreibungen, bei der nächsten Urlaubsplanung denken wird.

Das Buch ist in kürzere Kapitel unterteilt, was sehr angenehm für den Lesefluss ist und auch die Sprache ist äußerst ansprechend und flüssig. Detailverliebt sind seine Ausführungen über Luxemburg, jedoch keineswegs uninteressant oder langatmig.

 

Seine Kritik an der Lebensmittelindustrie bleibt keinem verborgen und jeder, der sich schon mal für die Slow-food-Bewegung interessierte, fühlt sich nur noch mehr bestätigt. Vielleicht denkt so mancher darüber nach, wenn er die nächste Tiefkühlpizza ins Backrohr schiebt, dass der Käse frisch im Labor designt wurde oder der wahre Geschmack eines Erdbeerjoghurts durchaus mit Sägespänen und Aromen hervorgerufen werden kann.

 

Fazit: Ein durchaus gelungenes Debüt, das nicht nur für Genießer empfehlenswert ist. Einziger Nachteil dieses Buches – man möchte ständig von den leckeren Dingen probieren, die da hervorgezaubert werden…