Teufelsfrucht

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elohym78 Avatar

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Als in dem kleinen Restaurant Deux Eglises der Gastro-Kritiker Ricard plötzlich tot zusammenbricht, fällt der Verdacht sofort auf den Inhaber Xavier Kieffer. Für die Polizei steht eindeutig fest, dass der Kritiker vergiftet wurde, damit er keine schlechte Kritik über das Deux Eglises in dem weltberühmten Restaurantführer Gabin veröffentlichen kann. Doch so einfach ist des Rätselslösung nicht. Kieffer stellt auf eigene Faust Ermittlungen an und gerät in einen Sog aus Hinterhältigkeiten, bösartigen Schlägern und einer groß angelegten Verschwörung der Chemiekonzerne.

Das Cover zeigt den Eingang eines kleine Restaurants. Auf der Anschlagtafel stehen Titel und Autor des Buches. Passend zum Titel Teufelsfrucht ist die dominierende Farbe rot, in unterschiedlichen Schattierungen. Ich hätte mir kein besseres Cover für dieses Buch vorstellen können!

Tom Hillenbrand entführt seine Leser in die bizarre Welt der haut cuisine. Stress, Panik, Anspannung dominieren die Welt der Kochtöpfe. Der ständige Druck, immer der Beste zu sein, wirkt erst leicht paranoid, dann aber doch nachvollziehbar. Eine Spirale, die sich ins Unendliche dreht, da jeder auf seinem Gebiet Einzigartigkeit kreieren will und leider auch muss, um den Ansprüchen der noblen Gäste Herr zu werden. Dies schildert der Autor zwar authentisch, aber auch mit einem Hang zum schwarzen Humor, den dieses Buch auszeichnet und zu einem Lesegenuss der besonderen Art werden lässt. Die Handlung ist durchweg spannend und interessant zu lesen und die Protagonisten schillernde, nervig, sympathisch und liebevoll.

Mit seinem Charakter Xavier Kieffer hat Tom Hillenbrand eine sehr interessanten Protagonisten geschaffen. Der Leser merkt, dass der Autor in diese Figur wirkliches Herzblut gesteckt hat, da sie wirklich einmalig gut ausgearbeitet wurde.

Durch die Einteilung in viele, kleine Kapitel war das Buch zum einen sehr übersichtlich eingeteilt, zum anderen viel es sehr schwer, es überhaupt aus der Hand zu legen, da ich immer dachte: Ach, noch das kleine Kapitel.

Mich persönlich haben eigentlich nur die vielen Sprünge durch diverse Sprachen gestört. Spanisch und Englisch sind kein Problem, aber an den vielen französischen und luxemburgerischen Fachausdrücken habe ich mir fast die Zunge gebrochen. Hinten im Buch stehen zwar Erläuterungen, aber es war doch umständlich, immer wieder dorthin zu blättern.

Mein Fazit: Ein sehr gelungener Krimi, der mehr als lesenswert ist! Liebenswert!