Teufelsfrucht - moderne Alchemie

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
brenda_wolf Avatar

Von

Prolog
Der Botaniker und Food-Scout Aron Keitel findet in einem besonders entlegenen Teil von Papua-Neuguinea (hier leben die Tulai, von ihnen wurde berichtet, dass sie noch 1952 vier Missionare verspeisten) eine unbekannte auberginenartige Frucht, genannt Chatwa. Sie schmeckt überaus köstlich - aber nur zusammen mit einem gelblichen Aufstrich /Paste/Substanz.

Szenenwechsel: Xavier Kieffer betreibt in Luxemburg ein kleines gemütliches Restaurant, das „Deux Eglises“, dass sich auf einheimische Gerichte spezialisiert hat. Als junger Koch hatte Kieffer einen wichtigen Preis der Haute Cuisine gewonnnen, man sagte ihm eine große Zukunft als Spitzenkoch voraus. Seine Lehre machte er bei Paul Boudier einem Sternekoch. Aber nun hegt er keinerlei Ambitionen mehr, Sterne sind ihm nicht so wichtig. Dennoch sucht sein Lokal eines Tages ein schlecht gelaunter Franzose auf. Kieffer und seine .Belegschaft vermuten in ihm einen Restauranttester. Kieffer verwendet auf das Menue besondere Sorgfalt, schmeißt sich mächtig ins Zeug. Und trotzdem ist der Kritiker noch vor dem Hauptmenue tot. Er war nach er Vorspeise nur kurz zum telefonier bei seinem Auto. Als er zurück kommt bricht er zusammen.

Nun steht Kieffer unter Verdacht. Denn es war tatsächlich ein Gastrokritiker. Agathon Richard kam vom Guide Gabin, des berühmtesten Gourmetführers der Welt. Kieffer macht sich auf eigene Faust auf, Licht in den Fall zu bringen und erfährt von der Chefin des Guid Gabin, das Ricard am Tag zuvor bei Paul Paul Boudier, seinen ehemaligen Lehrmeister, gewesen war.

Im weiteren Verlauf gilt es eine Brandserie von Sternerestaurants aufzuklären und natürlich spielt die Frucht aus dem Prolog eine wichtige Rolle. Der Leser erhält Einblick in die Analogkäseherstellung und die Vanillegewinnung. Interessant ist auch zu erfahren wie sich Glutamat auf das Gehirn auswirkt. Da kann es einem schon den Appetit verderben.. In Zukunft werde ich mit die Zutatenliste der verschiedenen Lebensmittel wohl genauer anschauen. Die moderne Alchemie der Lebensmittelindustrie erzeugt quasi aus Sägespänen Erdbeeraroma. Die Spitzenküche ist ein harter Wettbewerb, da gibt es Anfeindungen und Eitelkeiten. Klare Befehlsstrukturen und Disziplin sind in diesem Gewerbe unerlässlich.

Trotzdem, das Buch hatte etliche Längen. Die oft detaillierten Abschweifungen/Beschreibungen sowie zu ausführlichen Exkursionen in die Küche haben den Lesefluss nicht gut getan. Auch die vielen französischen und luxemburgischen Ausdrücke fand ich nur störend. Die meisten werden zwar im Glossar erklärt, aber man muss sich doch die Mühe mache, sie erst nach zuschlagen.

Richtig packend war das alles nicht.