Teufelszeug...

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maenade Avatar

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Teufelsfrucht ist eigentlich ein ganz normaler Krimi, einer der besseren seiner Art noch dazu. Aber eben nur eigentlich, denn mit einem Koch als Hauptperson hat er dann doch ein ganz besonderes Element. Xavier Kieffer hat die Fähigkeiten, aber nicht die Ambitionen, Sternekoch zu werden. Stattdessen betreibt er ein kleines Restaurant mit bodenständiger lokaler Küche in einer Ecke Luxemburgs, in die sich auch Touristen eher nicht verirren. Dennoch verschlägt es einen Restaurantkritiker in seine Gaststube – und der fällt nach der Vorspeise tot um. Kieffer möchte vor allem herausfinden, wie der Kritiker auf ihn gekommen ist und fängt an, Fragen zu stellen. – Die Krimihandlung ist nicht die aufregendste seit Erfindung des Genres, aber sie trägt.
Trotz der Hauptperson könnte das Buch noch ein ziemlich normaler Krimi bleiben, aber Autor Tom Hillenbrand bringt nun immer wieder Informationen über die Lebensmittelwirtschaft unter und damit wird es auch für die Realität des Lesers wirklich spannend! Wer weiß schon, auf welche Weise Natriumglutamat wirkt oder wie Markteinführungen geplant werden? Bei manchen der beschriebenen Tricksereien der Industrie hoffe ich ja, dass sie nur der Phantasie des Autors entsprungen sind, fürchte aber, sie existieren auch im Supermarkt. Seit ich das Buch gelesen habe, lese ich jedenfalls verstärkt die Listen der Inhaltsstoffe, wenn ich einkaufe.
Umschlag und Textbild des Buchs sind schön gestaltet, wie ich es von KiWi Paperbacks gewohnt bin. Das alles macht die Lektüre zu einem echten Vergnügen.