Dr. Anna Kronberg vs. Sherlock Holmes

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tinkerbell68 Avatar

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Der Roman "Teufelsgrinsen" von Annelie Wendeberg spielt in einer patriarchalischen Zeit, in der Frauen ein ganz klarer Platz zugewiesen wird: der Haushalt. Viele fügen sich, und die, die dagegen aufbegehren, die ihren Sinn beispielsweise in der Wissenschaft, einem Studium und wie im Falle von Anna Kronberg, als ausübende Ärztin (Arzt) in London sehen, haben es schwer und müssen Einbußen erleiden.
Da bei Anna Kronberg das Geschlecht natürlich ein Geheimnis bleiben muß, hat sie auf ein weibliches Erscheinungsbild verzichtet, sich die Haare abgeschnitten und in Männerkleidung gehüllt, Medizin studiert und nennt sich Dr. Anton Kronberg.
An einem Samstag im Sommer 1889 wird Anna Kronberg/Dr. Anton Kronberg von Scotland Yard per Telegramm zu den Hampton-Wasserwerken in London, dem Fundort einer männlichen Leiche, bestellt. Dort trifft sie nicht nur auf die ihr bekannten Kriminalinspektoren der Metropolitan Police, sondern auch auf den "beratenden Detektiv" Sherlock Holmes. Sherlock Holmes, dem nichts lange verborgen bleibt, erkennt schnell, dass es sich bei Dr. Anton Kronberg um eine Frau handelt. Ein Verrat ihrer wahren Identität liegt ihm jedoch fern, so dass sie sich wieder dem aus der Themse gefischten Toten widmen können. Aufgrund des wachen und überaus scharfen Verstandes Annas und Sherlock Holmes ist schnell diagnostiziert, dass der Mann die Cholera hatte, jedoch nicht daran gestorben ist, sondern ermordet wurde...

Die Leseprobe von "Teufelsgrinsen" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Dies mag einerseits sicher daran liegen, dass der Roman im London des 19. Jahrhunderts spielt, zum anderen aber auch an den beiden Protagonisten. Eine Frau, die ihr Ziel hat und dabei auf ihre Weiblichkeit verzichtet und auf DEN Privatdetektiv überhaupt: Sherlock Holmes. Ein spannendes Zusammenspiel der beiden sympatischen Hauptfiguren ist dabei gewiss.
Die Leseprobe ist sehr ansprechend geschrieben. Sie liest sich leicht, der Humor kommz nicht zu kurz und die gegenseitige Analyse im letzten Teil der Leseprobe fand ich einfach erfrischend. Topp!