Das Problem mit dem Glücklichsein? Ich hatte Angst davor.

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xmalwina Avatar

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„Das Problem mit dem Glücklichsein? Ich hatte Angst davor. Denn wenn mein Leben gut lief, so richtig, richtig, richtig unglaublich fantastisch und großartig, passierte immer etwas Schlechtes.“ (Kapitel 33)

🫧 Worum geht’s?

Um Tess. Tess ist ein „That Girl“ - schön, erfolgreich, glücklich, Influencerin und Autorin. Zum Frühstück gibt es Avocadotoast und vor dem Pilates geht’s zum Schreiben ins Café. Tess lebt und predigt Selbstliebe, denkt sie, doch dann trifft sie Leo. Leo, der ihr den Kopf verdreht und sich nicht entscheiden kann. Und dann muss Tess sich entscheiden - für ihn oder für sich selbst?

🫧 Wie gut war es?

Gabriella Santos de Lima schreibt in kurzen, prägnanten Kapiteln und einer dynamischen, modernen Sprache. Das mochte ich sehr. Ihre Geschichte und Protagonist:innen treffen den Nerv der Zeit:

Sie sind ein bisschen verloren und die Suche nach der großen Liebe wird zum Balanceakt. Jede, die in ihren späten 20ern mal (online) gedatet hat, wird sich in Tess und ihrer Gefühlswelt wiederfinden. Ich glaube, das war mein Lieblingsaspekt im Buch.

Weniger konnte ich mit Leo anfangen, zumindest nachdem der Zauber der ersten Begegnung verflogen war. Die Entwicklung seiner Figur war irgendwann einfach nur noch anstrengend - und leider doch sehr nah an der Realität. Leo, der sich nicht entscheiden kann - mit allem, was dazugehört. Und allem, was nicht.

Ein bisschen getrübt wurde das Leseerlebnis leider auch von den vielen Tippfehlern, die sich im Buch finden - sie werden der Idee des Romans und seinen vielen schönen Facetten nicht gerecht.

„That Girl“ mochte ich am Ende, die Idee und Tess als Protagonistin waren absolut relatable. Hier und da hätte ich mir nur ein bisschen mehr Tiefe, einen Blick mehr fürs Detail gewünscht.