Zwischen Selbstzweifeln, dem Perfektionismus, der Internetwelt und natürlich - Typen

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svettusch Avatar

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Beim Lesen dieses Buches hatte ich oft das Gefühl - oh man, dieses Zitat möchte ich mir aufschreiben! Ich wusste zu Beginn absolut nicht, wohin die Reise gehen würde und das ist über weite Strecken so geblieben, was für mich gerade den Reiz von "That Girl" ausgemacht hat. Auf dem Buch steht fett, dass es kein Liebesroman sei (auf der anderen Seite ist es hier bei dieser Kategorie gelistet) und bereits zu Beginn tritt ein potentieller Love-Interest auf, der verdammt sympathisch wirkt und auch einem New Adult Buch entspringen könnte.

Tess war mir als Protagonistin zunächst ebenso ungreifbar. Mit der Zeit konnte ich mich aber sogar richtig gut in sie hineinversetzen und manchmal hat sie mir direkt aus der Seele gesprochen, vor allem, wenn es um das ständige Vergleichen zu Zeiten des Internets ging. Es tut gut, so etwas zu lesen und sich nicht alleine zu fühlen. Tess war selber voller Selbstzweifel, die sie aber durch den Perfektionismus ihres Berufs aber auch ihres gesamten Erwachsenenwerdens nicht laut aussprechen durfte. Vor allem dieses, ich bin cool, nett und unkompliziert konnte ich sehr gut nachvollziehen. Auf der anderen Seite bekommt man durch ihre inneren Gedanken mit, dass eben vieles für sie doch nicht so cool war, wie sie es nach außen gezeigt hat.

Leo wiederum war für mich über große Teile des Buches über ein Mysterium und ich denke, hier sollte man sich als LeserIn ein eigenes Bild machen. Hinzu kommen Tess' Freunde, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, aber auch Ausschnitte von Tess' Followern, beispielsweise durch Instagram-Posts. Viele dieser Kommentare würden mir genauso begegnen, wenn ich jetzt einfach Instagram öffnen würde.

Alles in allem überraschend gut und durch einen Handlungsstrang, den ich einfach nicht absehen konnte (Wie es sonst bei vielen New-Adult-Büchern nun mal einfach der Fall ist) auch überraschend spannend. Und dabei habe ich das Buch sogar als Hörbuch gehört, was widersprüchlich zu vielen stilistischen Mitteln des Buches war, denn Textnachrichten lesen sich einfach besser, als sie mit anzuhören (das wurde durchaus manchmal etwas verwirrend für mich).