Highschool-Drama

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leserinlu Avatar

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„The Academy“ erinnert an einen klassischen Highschool-Film in Buchform, der genau das liefert, was man von diesem Genre erwartet – und das überraschend souverän. Über ein Schuljahr hinweg begleitet man die Bewohner:innen eines exklusiven Internats, der Tiffin Academy, und taucht ein in eine Welt aus Glamour, Konkurrenz und gut gehüteten Geheimnissen wie Affären, Essstörungen, Machtmissbrauch.

Die App, die all dieses nach und nach in der Schulöffentlichkeit aufdeckt, steht aus meiner Sicht weniger im Zentrum, als man zunächst erwarten könnte. Große Teile des Romans widmen sich stattdessen den einzelnen Figuren, ihren Hintergrundgeschichten und Beziehungen. Das Erzählen ist episodisch angelegt, fast wie eine Serie, die von Perspektive zu Perspektive springt. Mich hat das erstaunlich gut unterhalten: Die vielen kleinen Geschichten fügen sich nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild des Internatslebens zusammen.

Außerdem hat das auch gut als Hörbuch funktioniert. Die Lesung ist flüssig, lebendig und hält das Tempo hoch, sodass schnell das Gefühl entsteht, einen gut gemachten Highschool-Film zu hören. Anspruchsvoll ist die Handlung dabei eher nicht, aber das will sie auch gar nicht sein. Stattdessen bietet „The Academy“ kurzweilige Unterhaltung mit Intrigen, Teenagerdrama und Internatsatmosphäre. Ein nettes Extra waren für mich die beiläufigen Referenzen auf andere bekannte Romane wie „Demon Copperhead“ oder „Real Americans“, die dem Text eine kleine literarische Spielerei hinzufügen.