Roman über eine Internatsschule mit Skandalen und Geheimnissen

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fanti2412 Avatar

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Mit diesem Roman wagt sich Elin Hilderbrand, die sonst für ihre sommerlichen Romane auf der Insel Nantucket bekannt ist, auf ein neues Terrain und in ein anderes Genre.
Deshalb hat sie sich Unterstützung durch ihre Tochter Shelby Cunningham geholt, die selbst eine solche Schule besucht hat, und sie haben den Roman gemeinsam verfasst.
Schauplatz des Romans ist die Tiffin-Academy, die seit Jahren um einen guten Rang in den landesweiten Internats-Rankings von Amerika Today kämpft. Nun hat die Schule von einiger Zeit den Sohn eines bekannten Geschäftsmannes aufgenommen, der der Schule eine großzügige Spende zukommen ließ. Seitdem steigt die Schule im Ranking und landet plötzlich völlig überraschend auf dem 2. Platz.
Die Schulleiterin kann es kaum glauben, denn so gut schätzt selbst sie die Schule nicht ein. Während sie noch versucht den Dingen auf den Grund zu gehen, verbreitet sich plötzlich eine App, die überraschend Geheimnisse und Skandale öffentlich macht. Und dann ist da noch der Suizid einer jungen Frau, der sich gegen Ende des letzten Schuljahres ereignete und immer noch alle verstört.
Die Schule hat mehr Probleme, als der Leiterin lieb sein können.

Ich war sehr gespannt, wie Elin Hilderbrand, deren Schreibstil ich eigentlich sehr mag, an dieses Thema heran gegangen ist.
Leider muss ich es gleich vorweg nehmen, dass mich der Roman nicht packen und begeistern konnte. Einerseits ist es vielleicht das Schulthema andererseits war es vielleicht auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich.

Es gibt viele Themen, die sicherlich typisch für eine Internatsschule sind. Eine sehr junge Lehrerin versucht Akzeptanz zu finden, indem sie den Schülern eine Art Freundin sein möchte, es gibt eine verbotene Affäre zwischen einer Lehrerin und einem Schüler, verbotene Partys mit Alkohol und vieles mehr. Dazu kommen recht häufige Perspektivwechsel zwischen der Schulleiterin, anderen Lehrkräften, Schülern und Eltern. Das bringt zwar eine gewisse Vielschichtigkeit und beleuchtet die Dinge aus unterschiedlichen Blickwinkeln, sorgt aber teilweise auch dafür, dass die Handlung etwas langatmig wirkt.
Die vielen Figuren sorgen manchmal auch für Verwirrung und auch dafür, dass mir keine Person richtig nahe kam. Am nächsten war mir noch die Schulleiterin, die ständig in der Angst lebt, dass die Schule ihren Ruf und ihre Sponsoren verlieren könnte.
Deutlich wird insgesamt, dass nach außen ein Schein gewahrt werden soll aber unter der Oberfläche brodelt so einiges.
Verwundert hat mich auch, dass der Suizid der Schülerin anfangs ein großes Thema ist, dann aber mehr und mehr in den Hintergrund rückt und auch nicht richtig aufgeklärt wird.

„The Academy“ ist ein Roman über das Leben an einer Internatsschule, der ein komplexes Bild dieser Schule und deren Menschen zeichnet. Er thematisiert Moral, Macht, Intrigen und Geheimnisse aber auch Freundschaft. Mir hat jedoch ein bisschen die Tiefe und vor allem die Emotionen gefehlt!


Fazit: 3 von 5 Sternen


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