Zwischen Privilegien, Druck und dunklen Geheimnissen

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nardidyana Avatar

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„The Academy” von Elin Hilderbrand und Shelby Cunningham ist ein intensiver und fesselnder Roman über Macht, Ehrgeiz und Schuld an einer elitären Internatsschule in Neuengland. Was auf den ersten Blick wie ein klassisches Campus-Drama wirkt, entpuppt sich schnell als vielschichtiges Gesellschaftsporträt.

Die Handlung beginnt mit dem neuen Schuljahr an der traditionsreichen Tiffin Academy, über der nach dem tragischen Tod einer Schülerin noch immer ein Schatten liegt. Schulleiterin Audre Robinson kämpft mit Verantwortung, Erwartungen und dem Druck, das hohe Ranking der Schule zu halten. Hinter der makellosen Fassade brodeln Geheimnisse, Machtspiele und moralische Fragen.

Besonders gut hat mir gefallen, wie feinfühlig und realistisch die Autorinnen die Figuren zeichnen. Jede Person – ob Schulleiterin, Schüler oder Elternteil – wirkt lebendig und vielschichtig. Das Buch thematisiert Leistungsdruck, soziale Ungleichheit und die Fassade des Erfolgs, ohne dabei moralisierend zu wirken. Die Atmosphäre ist dicht, die Sprache flüssig und das Setting mit all seinen Privilegien und Zwängen wirkt erschreckend glaubwürdig.

„The Academy” ist kein leichter Schulroman, sondern eine kluge, emotional berührende Geschichte über Macht und Menschlichkeit. Wer Bücher wie „Big Little Lies” oder „A Good Girl’s Guide to Murder” liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich konnte kaum aufhören zu lesen und denke noch lange über manche Szenen nach.