Enttäuschend

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tänja_radi Avatar

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Dieser Roman erschien bereits 2019 unter dem Titel "ein wirklich erstaunliches Ding". Damals gab es eine Menge jubelnder Rezensionen. Ich konnte da leider nicht mit einstimmen. Ich dachte, es handle sich um einen Gesellschaftsroman, der sich kritisch mit den sozialen Medien auseinander setzt. Die Verlockungen und Auswirkungen der sozialen Netzwerke auf unser Leben spielen auch eine große Rolle in der Geschichte. Hauptsächlich ist es aber ein Fantasy oder Sience-Fiction Roman. Und genau diesen Anteil fand ich nicht gut umgesetzt. Ich verstehe auch nicht, warum der Autor eine so absurde Story für ein so relevantes Thema verwendet.

In den ersten zwölf Kapiteln fehlte es mir an Spannung. Es wird alles ziemlich breit getreten. Ich habe das Gefühl, der Autor könnte sich dieser Schwäche bewusst sein. Er bietet dem Leser schon im ersten Satz an, zu Kapitel 13 vorzublättern. Danach wird es endlich spannend. Doch obwohl ich wirklich gerne Fantasy lese, ich fand den phantastischen Teil nicht glaubhaft. Ich bin der Meinung, die Story hat keinen Sinn gemacht.

Ich finde es auch komisch, über die Gefahren der Medien zu sprechen, wenn man selbst ein Teil davon ist. Hank Green ist nämlich ein sehr erfolgreicher Youtuber. Und ziemlich veräppelt fühlte ich mich, als die Protagonistin darauf hingewiesen wird, dass man als Social-Media-Star erst so richtig viel Geld verdienen kann, wenn man ein Buch veröffentlicht.... Naja, wenigstens weiß ich jetzt über die Motivation des Autors Bescheid. (Wobei das wohl nicht so gut geklappt hat, wenn das Buch nun noch einmal unter neuem Titel veröffentlicht wird.)

Positiv fiel mir immerhin das vermittelte Frauenbild auf. Hank scheint mir fast schon feministisch eingestellt zu sein. Das ist echt super.

Der Roman bleibt für mich aber trotzdem überflüssig. Ich kann ihn leider nicht empfehlen.