Moderne Sci-Fi-Geschichte

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In April Story verknüpft der Autor eine Science Fiction Geschichte mit aktuellen gesellschaftlichen Themen. Die junge April entdeckt eine mysteriöse Skulptur und veröffentlicht als erste dazu ein Video in den sozialen Medien. Was folgt ist eine Schilderung darüber, wie man online (schnell) berühmt werden kann. April ist nun sowohl online als auch offline sehr gefragt und verdient schnell ein kleines Vermögen. Langsam zeigen sich die Nachteile: Überarbeitung, die Suche nach dem nächsten Tweet, die Abhängigkeit von immer mehr Likes. Plötzlich gibt es nicht nur Follower sondern auch Hater. Und dann ist da ja auch noch die mysteriöse Statue, die nicht von dieser Welt zu sein scheint.

April ist eine menschliche Hauptfigur mit Fehlern und Schwächen, die sie nicht uneingeschränkt sympathisch machen. Der Schreibstil ist eher locker und jugendlich, da das Buch aus der Sicht der 23-jährigen Hauptfigur erzählt wird. Möglicherweise wissen jüngere Lesende das mehr zu schätzen als ich. Die anderen Figuren wirken weniger ausgearbeitet und agieren eher im Hintergrund. Der Fokus liegt eindeutig auf April.

Die Schilderungen der Protagonistin auf dem Weg ihres Ruhmes sind sehr eindrücklich. So erfahren die Lesenden, wie sie die sozialen Medien bespielt, wie sie davon abhängig wird und welche Veränderungen mit April dabei passieren. Hinter den Kulissen wird manipuliert und inszeniert. Schnell hat sie eine Agentin und wird Spielball von Machtinteressen, Geldgier und Sensationen. All dies ist sowohl faszinierend als auch schockierend. Leider drängt es die Handlung um die außerirdischen Carls, deren Erscheinen der eigentliche Aufhänger des Ganzen ist, in den Hintergrund. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Das Ende empfinde ich als unbefriedigend für dieses sonst so gelungene Buch. Trotzdem würde ich es definitiv weiterempfehlen, da es den heutigen Zeitgeist gut einfängt und dabei einen Einblick in die negativen Aspekte der sozialen Medien gibt.