Social Media meets Aliens

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andi_3000 Avatar

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Der Einfluss von Social Media auf die Gesellschaft ist allgegenwärtig. Manchmal werden auch die unschönen Seiten (Internet-Trolle, Cyber-Mobbing ...) sichtbar, wobei sich die Verlagerung der Meinungsbildung, Contentgenerierung und einfacher Darstellung von verschiedensten Inhalten weg von den klassischen Medien (Print und Fernsehen) nicht mehr aufhalten lässt.
Welchen Einfluss bzw. welche Auswirkungen diese Form der Kommunikation, teilweise der zur Schaustellung einer Person inklusive Gestaltung eines künstlichen Images hat, davon erzählt das Buch "The April Story".

Als Aufhänger wird hier der Versuch einer mysteriösen Kontaktaufnahme einer hochentwickelten, außerirdischen Lebensform verwendet, wobei es hier sehr unspektakulär, wenn nicht sogar Anti-Star Trek/ Star Wars mäßig zu geht. Im Vordergrund steht die Protagonistin April May, welche von den Außerirdischen aus unerfindlichen Gründen für den Erstkontakt "auserwählt" wurde und nun dieses monumentale Ereignis zunächst zufällig als Einstieg in die Social Media Welt nutzt. Sehr schön wird hier beschrieben wie April immer mehr in eine künstliche, nach Aufmerksamkeit geifernde Welt der Tweets und Likes hineingezogen wird. Was das mit ihr macht, wie sie aber auch selbst ihren Teil dazu beiträgt das Social Media Rad immer schneller zu drehen und so zu einer Eskalation ungeahnten Ausmaßes beiträgt, darum dreht sich das Buch.

Das Buch ist wirklich gut geschrieben und liest sich leicht weg. Das Thema Social Media wird wunderbar von allen Seiten beleuchtet und hat teilweise schon dystopische Züge (oder ist das schon längst real?). Das Thema "Außerirdische" verleiht dem Ganzen eine besondere Würze, drängt sich aber zu keiner Zeit in der Vordergrund. Insgesamt wirklich lesenswert und kurzweilig!