Die Idee fand ich super, das Buch selbst hat mich leider enttäuscht

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dark rose Avatar

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Robert leidet an einer seltenen Form von Amnesie. Alle 179 Tage verliert er sein Gedächtnis und zwar komplett. Er weiß dann nicht mehr wer er ist, wo er wohnt, nichts. Manches kommt wieder, anderes nicht. Er versucht sich selbst Briefe zu hinterlassen mit den wichtigsten Informationen, aber trotzdem ist es alles andere als leicht so zu leben. Vor allem, als Julie in sein Leben stolpert. Sie bringt ihm die bestellten Lebensmittel und schon bald ist da mehr zwischen ihnen. Aber kann es eine Zukunft für sie geben, wenn Robert in wenigen Tagen wieder keine Ahnung mehr hat, wer sie ist?


Ich fand die Idee echt super. Ich meine, das muss man sich mal vorstellen! Ganz plötzlich, ohne Grund oder Vorwarnung verliert man sein Gedächtnis. Und dann passiert es wieder und wieder, bis man irgendwann ein Muster erkennt. Kein Arzt kann einem helfen und man muss einfach versuchen, irgendwie klar zu kommen. Das muss echt heftig sein.

Leider hatte ich aber mit der Umsetzung massive Probleme.

Was mir direkt zu Beginn komisch vorkam ist, dass Robert ganz allein ist. Er hat keine Freunde, niemanden. Ich hätte erwartet, dass er eine ganze Gruppe von Helfern hat, die ihn unterstützen und ihm helfen ein relativ normales Leben zu führen. Stattdessen hockt er praktisch 24/7 in seiner Wohnung und stellt Dominosteine auf. Tausende und Abertausende von Dominosteinen.

Dann taucht Julie in seinem Leben auf und bald darauf folgt eine Enthüllung, mit der ich nicht gerechnet hatte und die einfach alles verändert. Ich fand das echt krass. Nicht nur die Enthüllung selbst, sondern auch, wie seine Ärztin mit dem Thema umgegangen war. Die Idee gefiel mir, aber leider verfiel das Buch im Anschluss ins Klischee. Es folgten Missverständnisse, unbegründete Vorwürfe und jede Menge Drama. Einiges davon war teilweise wenigstens nachvollziehbar, anderes für mich leider gar nicht.

Ich wurde leider mit beiden Robert und Julie nicht wirklich warm. Ich konnte ihre Handlungen sehr oft nicht nachvollziehen und manches fand ich echt an den Haaren herbeigezogen.


Fazit: Ich hatte eine ganz andere Geschichte erwartet. Obwohl ich die Idee für die erste Wendung samt Enthüllung gut fand, gefiel mir leider nicht, wie das Buch sich danach entwickelte. Ich konnte das Verhalten der beiden Protagonisten leider in den meisten Fällen nicht mehr nachvollziehen und hatte ganz schnell viele „Hä?“s im Kopf.

Die Grundidee fand ich interessant, aber die Umsetzung war leider überhaupt nicht meins. Mir zog sich das Buch zu sehr und ich kam emotional auch nicht an die Protagonisten heran.

Von mir bekommt das Buch 1,5 Sterne.