Vom Vergessen, Erinnern und dem Erschaffen neuer Erinnerungen

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justm. Avatar

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Gedächtnisverlust, der alle 179 Tage eintritt. Dieses Los hat Robert gezogen. Und er versucht sich so gut es geht damit abzufinden. Was ihm an sich ganz gut gelingt, nimmt eine Wendung, als Julie in sein sonst eher einsames, vor allem aber durchstrukturiertes, Leben tritt. Ließen sich für sie seine Regeln brechen?

Man möchte meinen, daß all das nach einer durchaus interessanten Liebesgeschichte klingt. Ist es auch. Irgendwie.
Nur ist da halt auch noch die Geschichte mit den Dominosteinen. Tausende von Dominosteinen, die Robert in seiner Wohnung aufgebaut hat und für ihn seine einzige Tagesaufgabe zu sein scheinen.

Und allein das war schon etwas, was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Genauso wenig wie die Tatsache, daß er scheinbar erst nach mehreren Gedächtnisverlusten auf die Idee kommt eine Art Tagebuch zu schreiben. Der Countdown hin zum nächsten Verlust seiner Erinnerungen, den er in seinem Tagebuch beginnt, ist gleichzeitig auch die Kapitel-Aufteilung des Buches.
Warum ihm das nicht früher eingefallen ist? Man weiß es nicht.

Während also unter anderem diese beiden Dinge für mich nicht all zu viel Sinn ergaben und das Buch sich gerade im ersten Drittel ein wenig zog, kommt plötzlich eine Wendung, die mich wirklich total überrascht hat. Und wenn Bücher es schaffen mich zu überraschen ist das eigentlich immer etwas Gutes.

Nur leider hielt das nicht lang an, denn mich nervte das Hin und Her in Robbies Gefühlswelt sehr schnell. Einfach auch, weil ich es nicht nachvollziehen konnte.

Und auch das Ende konnte mich leider wenig(er) begeistern, einfach weil ich die dort beschriebene Thematik nicht besonders interessant finde bzw. deren Beschreibung mir, wie leider auch einiges andere im Buch, ein wenig zu langatmig erschien.

Das klingt jetzt alles negativer, als es gemeint ist:
Letztlich ist „The beautiful fall“ ein netter Roman für zwischendurch mit einer durchaus soliden, sogar guten Grundidee, deren Umsetzung aber leider an einigen Stellen – für mich – eben nicht ganz stimmig war, so daß mir dieses Buch – thematisch passend – wahrscheinlich nicht in Erinnerung bleiben wird.