Akt der Leidenschaft oder der Gerechtigkeit?

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Ich finde das Cover und der Klappentext zeigen schon mal, wie düster und gewalttätig die Welt sein kann. Allein schon beim Prolog bekommt man Gänsehaut und es setzt die Spannungsmesslatte schon zu Beginn hoch. Leider fand ich, dass es sich ab da eher gezogen hat. Es war nicht unbedingt langweilig oder spannend, aber zur eigentlichen Moralfrage, ab wann Rache noch mit dem Gewissen vereinbar ist, kam man erst im zweiten Teil.
Auch Thea war jetzt nicht unbedingt einzigartig und keiner der Charaktere hat so wirklich herausgestochen, aber das brauchte es auch nicht. Umso besser konnte man Thea nämlich in ihrer Lage verstehen. Sie ist einfach ein zutiefst trauriges Mädchen, was nicht wirklich weiterkommt und auf einer Stelle verweilt. Was mir dann wiederum gefallen hat war, dass jeder Charakter eine bestimmte Aufgabe und Eigenschaft hatte, die dem Buch sehr zugute kam. Schade nur, dass man gerade bei manch wichtigen Schlüsselcharakteren nicht genug Informationen über sie hatte und man sie somit nicht wirklich einschätzen oder verstehen konnte.
Die Sache mit dem Geheimbund wurde auch richtig detailreich und klasse beleuchtet. Was dieses ganze System der Black Coats an geht, musste ich anfangs eher an eine Art Sekte denken. Auch die Erlebnisse der anderen Mitglieder von Team Banner haben einen schon schockiert und überrascht. So kann ich die Handlungen der Frauen an manchen stellen nachvollziehen, auch wenn ich manches nicht Befürworte. Zum Ende hin wurde es jedenfalls immer gefährlicher und mit manchen Dingen habe ich echt nicht gerechnet.

Das Buch lässt definitiv ein paar Fragen auf und die Rollen mancher Person waren mir einfach zu passend für die Geschichte gestaltet, sodass es unrealistisch wirkte. Trotzdem finde ich ist es ein gutes Buch, weil man sich durchgängig mit dem Thema Selbstjustiz auseinander setzt und sich die Frage stellt ob es okay ist Rache auszuüben.