Spannend, brutal und überraschend

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jazzy Avatar

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"The Black Coats" - eine Geheimorganisation von Frauen, die für Gerechtigkeit sorgen, Gerechtigkeit für andere Frauen, die Gewalt von Männern kennen lernen mussten.

Nachdem Thea ihre Cousine Natalie durch einen Mord verloren hat, schließt sie sich dieser Orgsnisation an. Gemeinsam mit ihrem Team verübt sie Rache an Vergewaltigen, Mördern und brutalen Männern.

Aber bald merkt sie, dass der Grat zwischen Gerechtigkeit und Rache schmal ist und es nicht richtig ist, was die Black Coats tun.

Ich bin wirklich sehr gut in dieses Buch eingestiegen. Der Schreibstil ist flüssig und einfach, aber auch emotional und brutal. Die Trauer,  der Verlust und die Hoffnungslosigkeit von Thea zu Beginn werden überdeutlich dargestellt. Als sie eine geheimnisvollen Brief erhält und sie zu den Black Coats kommt, nimmt die Geschichte bereits nach den ersten Kapiteln Fahrt auf.

Auch die ersten Balancings, in denen das Team böse Männer angreift und angebliche Gerechtigkeit ausüben, sind spannend, aber auch brutal beschrieben. Bis zum fulminanten Finale fiebert, leidet und fühlt man mit den Mädchen mit.

Es kommt in keinem Moment Langeweile auf. Manchmal überschlagen die Ereignisse sich schon fast und überhäufen den Leser mit Aktionen, Emotionen und Gedanken. An einigen Stellen und vor allem zum Ende hin ging mir die Geschichte schon ein wenig zu schnell, sodass das Ganze ein wenig unrealistisch und unglaubwürdig wird.

Am besten gefallen hat mir dann aber Drew, Theas Freund, der ihr bewusst macht, dass Schuld nicht mit einer weiteren Schuld beglichen werden sollte und den Geheimbund der Black Coats infrage stellt. Zu Beginn noch ein zu glatter Charakter, entwickelt er sich doch im Laufe der Geschichte für mich zu einem heimlichen Helden, der den Sinn der Gerechtigkeit verstanden hat und weitergeben möchte.

Alles in allem ist es für mich ein Buch, das ich durch die schonungslose Brutalität nicht als Jugendbuch einstufen würde, das ich aber jedem empfehlen kann. Es regt dazu an, darüber nachzudenken, wo die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache liegt.