Coole Locked Room Idee mit einigen Schwächen

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holdesschaf Avatar

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Die beiden Schwestern Ruby und Wren haben Geldsorgen. Da kommt das seltsame Angebot der mysteriösen Mrs Blackgate ncht ungelegen. Ohne groß zu überlegen, sagen sie zu, ein Wochenende lang die Enkeltöchter der alten Dame bei einem Familientreffen aus Hegemony Manor zu spielen. Ausgestattet mit allen wichtigen Informationen tauchen die drei dort auf. Doch dann stirbt die Gastgeberin, eine echte Hexe, und ihr Geist präsentiert ihnen ein seltsames Rätselspiel um ihr Erbe. Niemand kann das Grundstück verlassen. Von nun an schweben die Schwestern in großer Gefahr, denn es ist ihnen klar, was die anderen Hexen mit ihnen machen, wenn sie den Betrug entdecken. Dabei ist gerade der Elementarmagier einer von ihnen sehr zugetan.

Die Inhaltsbeschreibung des Buch klingt einfach zu gut, um es nicht zu lesen. Dass es so hexisch und magisch zugehen würde, war mir jedoch nach diesem nicht klar gewesen. Ruby und Wren fand ich als Protagonistinnen manchmal etwas anstrengend. Sie sind sehr unterschiedlich, eine eher spontan, die andere hingegen sehr überlegt und zurückhaltend. Das sorgt manchmal für Frust unter den Schwestern. Schon die Zusage an die ihnen völlig unbekannte Mrs Blackgate, die Enkeltöchter zu spielen, empfand ich als etwas blauäugig. Dafür reagieren sie relativ kurz und fast zu ruhig auf ihre schier ausweglose Locked Room Situation und die Erkenntnis, dass die anderen alle Hexen und Hexer sind. Dass eine der Personen trotzdem vom Grundstück verschwindet sorgte bei mir aber für Neugier. Leider hatte ich viel zu früh den richtigen Riecher, denn für mich war nur eine Lösung möglich.

Trotzdem ist das Buch lesenswert, vor allem wegen der sich langsam entwickelnden Gefühle zwischen zwei Charakteren und der Rätsel, die es zu lösen gilt. Es geht um nichts weniger als die Zukunft der Hexen und um das Leben der vollkommen unmagischen Schwestern, die dummerweise in die Sache hineingeschlittert sind. Die häufigen Diskussionen und Streitgespräche unter den Familienmitgliedern waren insofern ganz gut, als dass sie die Handlung und das Rätsellösen vorangebracht haben. Nur der allzu machtgierige Onkel, der immer wieder das Erbe einfordert, war mit etwas too much. Das abwechslungsreiche Setting, die unvorhersebaren Wendungen und auch die verschiedenen Magiearten hingegen fand ich faszinierend und richtig gut geschildert. Daher gibt es 3,5 Sterne.