Viel Potenzial, aber leider nicht ganz ausgeschöpft

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arisu_storm Avatar

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The Blackgate Invitation hat mich von der Grundidee her sofort abgeholt. Ich hatte mich sehr auf einen Mix aus The Inheritance Games und einem Hexenroman gefreut – das Potenzial dafür wäre absolut da gewesen. Leider blieb das Buch für mich hinter diesen Erwartungen zurück.

Zwischendurch ist die Handlung zwar spannend, doch die Spannung hält selten lange an. Stattdessen gibt es viele unnötige Diskussionen und Streitereien, die den Lesefluss eher bremsen. Die Rätsel selbst sind kreativ und gut ausgedacht, allerdings kann man als Leser kaum miträtseln, weil wichtige Informationen über das Anwesen fehlen. Eine Karte wäre hier wirklich hilfreich gewesen.

Auch der Schreibstil war für mich etwas anstrengend, da extrem viele sehr lange Sätze verwendet werden, was den Lesefluss deutlich erschwert. Positiv hervorheben möchte ich die Charaktere, die mir insgesamt gut gefallen haben, sowie das Magiesystem mit den vier Linien – also vier verschiedenen Arten von Hexen. Das war originell und hat Spaß gemacht.

Mit Invinity als nichtbinärem Charakter sollte Diversity eingebracht werden, was ich grundsätzlich sehr begrüße. Allerdings hat mich die Nutzung der Neopronomen they/them im Deutschen doch etwas gestört, da sie im Sprachgebrauch noch nicht sehr geläufig sind. Problematischer fand ich jedoch, dass die Autorin selbst häufig zwischen they/them und sie/ihr wechselt – bei einem so sensiblen Thema hätte ich mir mehr Konsequenz gewünscht.

Die Auflösung und das Ende fand ich gelungen, auch wenn sich vieles bereits vorher angedeutet hat und die versprochenen unvorhersehbaren Twists größtenteils ausgeblieben sind.

Insgesamt ein Buch mit viel Potenzial und einigen starken Ideen, das mich aber nicht vollständig überzeugen konnte.