Gefährliche Begegnungen

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enzian Avatar

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Jasmine verlässt heimlich die Wohnung ihres gewalttätigen Freundes Glenn, um in ein Flugzeug zu steigen, dass sie weit fortbringt. Zeitgleich begibt sich Stephanie, Nachrichtenchefin eines Fernsehsenders, auf eine Dienstreise. Beide Frauen treffen im Flugzeug aufeinander. Einige Tage später schreiben sie an Freunde und Kollegen eigenartige Nachrichten. Beide haben offensichtlich denselben Mann kennengelernt. Bald wird klar, dass etwas nicht stimmt und die Frauen sich in Gefahr befinden könnten.

Das interessant und perfekt auf den Inhalt des Thrillers abgestimmte Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Debüt-Thriller von Jessie Garcia hat mich sofort in Bann gehalten. Zunächst habe ich Jasmine für ihren Mut bewundert, sich von ihrem gewalttätigen Freund zu trennen. Sie hat ihre Flucht sogar vorbereitet, wenn auch nicht bis ins kleinste Detail. Ich war gespannt zu erfahren, wie sich zwei so unterschiedliche Frauen, die Barkellnerin und die erfolgreiche Geschäftsfrau, im Flugzeug kennenlernen. Darauf musste ich länger warten, da die Hauptprotagonistinnen erst zur Mitte des Buches und zum Ende zu Wort kamen. Stattdessen haben Freunde und Kollegen von Jasmine und Stephanie in der Erzählung viel Raum eingenommen. Das war aus meiner Sicht ungewöhnlich, aber dennoch spannend. In den kurzen Kapiteln erleben diese Personen die Tage nach dem Abflug der beiden. Zunächst entspannt, dann immer besorgter. Sowohl Jasmine als auch Stephanie senden verwirrend und zunehmend erschreckende Textnachrichten. Diese Nachrichten sind in Kursivschrift verfasst und heben sich somit angenehm vom sonstigen Text ab. Die Autorin erzählt aus ständig wechselnden Perspektiven, was die Spannung steigert. Einzig die sich zum Ende des Buches oft wiederholenden Textnachrichten haben mich etwas gestört. Die kurzen Kapitel, die fesselnde Handlung und die äußerst facettenreichen Charaktere tragen dazu bei, den Spannungsbogen bis zuletzt hoch zu halten. Bis zu dem völlig unerwarteten Ende tappt der Leser im Dunkeln. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe für den Thriller fünf Sterne.