Um einiges besser als der erste Teil und ich erhoffe mir noch mehr!

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wauwuschel Avatar

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Auren wurde von der Armee des vierten Königreichs gefangen genommen, wo sie auf den Kommandanten Riss trifft. Dieser hat als Fae seine eigenen Probleme und während sie dem Krieg entgegen laufen, kommt auch Aurens Geheimnis langsam ans Licht.



Mir ist erst mit dem zweiten Band aufgefallen, dass diese Reihe ein großer Hype in Amerika ist, denn das hätte ich mit dem schwachen ersten Band nicht erwartet. Der zweite Band ist um einiges besser als der erste, auch wenn es keine fünf Sterne verdient hat. Die Welt wurde weiter entdeckt und auch wenn wir uns überwiegend im Eis befinden, konnte ich mir ein gutes Bild machen. Die vulgäre Sprache ist immer noch gewöhnungbedürftig, aber das Buch lässt sich leicht lesen. Insbesondere das Cover ist gut gelungen und ich würde mir die Bücher allein wegen ihrem Aussehen in mein Regal stellen.

Auren ist während der Gefangenschaft über sich hinaus gewachsen. Sie ist offen gegenüber den anderen Männern und Frauen uns sieht nach langer Zeit ihren Selbstwert. Es ist eine natürlich voranschreitende Entwicklung, sodass sie am Anfang noch total von Midas überzeugt war und das nach und nach abgenommen hat, was gut war. Sie hat ihre Stärke gefunden, selbst zu kämpfen und ihre Fähigkeiten zu verändern. Auch die Freundschaften mit den Soldaten sind schön anzusehen. Das bedeutet auch, dass im ersten Drittel des Buches nicht viel passiert, was teilweise durchaus langweilig war, aber wenn man sich da durch gekämpft hat, lohnt es sich.

Insbesondere das Ende mit den riesigen Plottwists ist nahezu perfekt geworden. Die Geheimnisse des Kommandanten, des vierten Königs, Aurens und Midas‘ werden enthüllt und zwar Schlag auf Schlag. Das wurde so geschickt geschrieben, dass man direkt das nächste Buch lesen will. Die politischen Intrigen, die gesponnen wurden und werden, sind faszinierend und geben der Geschichte ihre Ernsthaftigkeit. Kriegerisch ist leider nicht so viel passiert, aber die Spannungen im Feldlager und in den Königreichen davor hat ausgereicht.

Zwei wichtige Personen sind wohl der Kommandant der Armee und die neue Königin des sechsten Königreiches. Der Kommandant ist mein Lieblingscharakter, ich weiß, das ist total klischeehaft, aber durch seine Distanz, Kälte und Fae-Stärke wirkt er schon attraktiv. Hinzu kommt seine andere freundliche Seite im Kreis seines Bundes und die Geheimnisse, die ihn umgeben. Enemys-to-lovers ist hier vermutlich vorprogrammiert, aber der zweite Band ist nur ein Vorspiel und während kleine Sachen intim passieren und sich die Hauptpersonen näher kommen, so kommt es noch nicht zu Liebenden. Besonders gut aber hat mir sein Glaube an Auren gefallen, denn er hat alles getan, um sie zu überzeugen, nicht zu Midas zurückzugehen und ihre eigene Person wiederzufinden. Selbst ihre Entscheidungen zum Schluss hat er mehr oder weniger respektiert und er kann zu einem starken Verbündeten werden, denn ich gehe stark davon aus, dass wir alle Midas hassen.

Die Königin wiederum bestreitet ihren eigenen Kampf gegen Midas und während ich die Kapitel als langatmig empfand und sie mich nur von der Hauptgeschichte um Auren abgelenkt haben, so ist diese Person wichtig für die Zukunft und ich stehe total hinter ihr. Zu Beginn mochte ich sie nicht besonders, aber nun wissen wir, was sie wirklich denkt und welches Rückgrat in ihr steckt und das ist beeindruckend. Naja, zumindest wenn wir den Fakt ignorieren, dass sie Auren umbringen möchte.

Die Story an sich ist noch nicht würdig, als sehr gut angesehen zu werden. Denn in diesem Roman wird praktisch alles für die Zukunft vorbereitet, die Grundlagen für zukünftige Kriege gelegt und es werden die einzelen Personen zusammengebracht. Das war es auch schon fast. Es gibt noch kleine innerpolitische Machenschaften und die Übernahme ganzer Königreiche, aber noch ist wenig Aktion da. Trotzdem bedeutet das nicht, dass mir die Kapitel im Feldlager nicht gefallen haben, den inneren Kampf Aurens und ihre prekäre Lage waren absolut lesenswert und wie sie zusammen mit den anderen langsam vorschreitet.

Die Fantasy und ihre Magie kam ein bisschen zu kurz, was ich schade finde, denn genau aus diesem Grund lese ich ja Fantasy-Romane. Fae werden mit Sicherheit später einmal eine größere Rolle zuteil, deswegen sehe ich darüber hinweg. Die Magie von Auren, mit dem Vergolden uns ihren Bändern ist faszinierend und mit ein großer Grund, warum ich weiterlese. Ich bin schon auf andere Magiearten gespannt und hoffe, dass diese im späteren Kampf mehr zur Geltung kommen. Dennoch wurde hier viel Spannung erzeugt, was die einzelnen Personen bewirken können und wie ihre magischen Kräfte die Welt verändern.

Kleiner Zusatz, der Koch und der Heiler waren mir mit die liebsten Charaktere und ich denke, da muss mit jeder zustimmen.

Insgesamt ist das Buch viel besser als der Vorgänger und eine wunderbare Basis für den Nachgänger!