Romantik, Humor, kein Spice - ein schöner Liebesroman

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leselockbuch Avatar

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Ich liebe ja Romane im Buch-Setting und so ist es schon mal die halbe Miete, dass es sich bei der Protagonistin um eine Bibliothekarin handelt.
Mae ist sehr verantwortungsbewusst, muss sich um ihre Mutter kümmern, die sich von einem Schlaganfall erholt und auch noch um ihre jüngere Schwester, die Probleme in der Schule hat.
Dementsprechend hat Mae keine Zeit für Männer, ganz abgesehen davon, dass sie nach ihren Erfahrungen auch ein kleines Vertrauensproblem hat.
Dann trifft sie auf den Football-Profi Chris, der sich in ihrer Kleinstadt vor einem drohenden Skandal versteckt.
Chris hat vier Schwestern und einen Faible für Liebesromane und so findet sich Mae auf einmal in einem ganz privaten Zweier-Buchclub wieder. Die beiden freunden sich an und als der Skandal Chris einholt, vereinbaren sie eine Fake-Verlobung, um sein Image wieder aufzupolieren.
Ich hatte erst nicht verstanden, wieso sich Chris um Mae vom allerersten Moment an bemüht, bis sich herausstellt: es war Liebe auf den ersten Blick auf seiner Seite.
Die Annäherung der beiden finde ich gelungen - ihre Kommunikation beruht von Anfang an auf neckischem Geplänkel und die Dialoge machen viel Spaß.
Wer Spice sucht, sucht hier vergeblich. Mehr als Kuscheln und Küssen ist nicht drin. Für mich fühlte sich das sehr natürlich und passend an und ich habe Spice keine Sekunde lang vermisst.
Oft passiert der Bruch der Protas zum Ende hin aufgrund von Missverständnissen, Verheimlichungen und mangelnder Kommunikation - in diesem Fall nicht. Und auch das war sehr erfrischend und passend.
Die Geschichte wird nur aus der Ich-Perspektive von Mae erzählt (bis auf das allerletzte Kapitel) und ich habe nichts vermisst. Ihr Erzählton ist sehr trocken und über ihre Gedanken und Kommentare musste ich häufiger grinsen.
Chris ist ein charmanter Good Guy, was gut aus seiner Vergangenheit hergeleitet wird und dementsprechend glaubhaft ist. Ganz abgesehen davon, dass er natürlich auch sexy ist ... ;-)
Schade, dass man nicht in Realität über solche Typen in Bibliotheken stolpert ...
Für mich ein sehr schöner Liebesroman, den ich überaus gerne empfehle.