Starker Anfang, Charaktere leider zu blass

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19cici95 Avatar

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Erst einmal ein großes Dankeschön, dass ich dieses Buch als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen habe und das dazu noch signiert vom Autor Henrik Davidson persönlich.

Das Cover in Zusammenhang mit dem sekundären Titel „Love, Loss & Finding Home“ hat mich sofort angesprochen. In der Print-Ausgabe sieht man leider ein bisschen, dass das Buch im Selbstverlag über Amazon erschienen ist, da der Phönix bei näherer Betrachtung leicht pixelig ist.

Der Protagonist Michael steht vor den Trümmern seines Lebens. Sein bester Freund Eric ist tot, seine Frau Julia und er trennen sich 20 Ehejahren und er verliert seinen Job. In mühsamer Kleinarbeit versucht er sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.
Dann trifft er auf die 20 Jahre jüngere Helen und ab da verliert mich die Geschichte leider. Helen nimmt einen großen Teil des Buches ein und trotzdem gelingt es dem Autor leider nicht, ihr auch eine so ansatzweise gute Charakterisierung zu geben, wie Julia und sogar Eric, der auf den ersten Seiten stirbt.
Das führt leider dazu, dass mich die Liebesgeschichte zwischen Michael und Helen nicht so sehr interessiert hat, wie seine Selbstfindungsreise.
Bei dieser hilft ihm gegen Ende des Buches dann nicht nur eine Therapie und die Erkenntnis, dass eine solche wahrscheinlich für jeden Menschen sinnvoll wäre, sondern natürlich auch Helen.
Der Teil, der die Therapie thematisiert fällt leider auch etwas zu kurz und oberflächlich aus, dafür wird an anderer Stelle viel wiederholt.

Das Buch hat mich gut unterhalten und stellenweise auch emotional berührt. Wer sich selbst gerade in einer Umbruchphase seines Lebens befindet, kann hierin eine gute Aussicht auf Besserung finden.