Spannender Coming-of-Age-Roman

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The Fort” erzählt die Geschichte von fünf Jungen, die nach einem Sturm einen geheimen Bunker im Wald entdecken. Dieser Ort wird zu ihrem Zufluchtsort, wo sie chillen und sich vor den Problemen des Lebens verstecken können. Besonders für CJ wird das Fort zu einem sicheren Hafen vor seinem gewalttätigen Vater. Als zwei jugendliche Kleinkriminelle die Chance auf schnelles Geld wittern und nach dem Fort suchen, wird aus dem Rückzugsort jedoch ein gefährliches Geheimnis.

Das Buch behandelt das schwierige Thema der Gewalt und Machtstrukturen in Beziehungen auf eine Weise, die für Jugendliche zugänglich und verständlich ist. Hierbei sollte man allerdings individuell entscheiden, ob das Kind mit 12 einem so emotionalen und beängstigenden Thema gewachsen ist.

Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig. Jeder Junge bringt seine eigenen Probleme mit – von Zwangsstörungen über drogensüchtige Eltern bis hin zu häuslicher Gewalt. Ihre Freundschaft und der Zusammenhalt untereinander sind berührend und lassen die Lesenden mitfühlen. Und nicht nur die individuellen Charaktere wachsen, sondern auch ihre Freundschaften entwickelt und vertieft sich. Der Roman zeigt, wie die Charaktere mit ihren Problemen umgehen, wie wichtig es ist sich zu öffnen und miteinander zu reden und wie die Jungen dabei wachsen.

Gordon Korman schreibt mit einem angenehmen und flüssigen Stil, der die Leser*innen durch die spannende Handlung führt. Gut finde ich auch, dass zwischen den Perspektiven der Jungen gewechselt wird und wir so verschiedene Blickwinkel auf das Geschehen erfahren. Das Cover mit seinem düsteren Wald, passt zu der Stimmung im Roman und dem Setting. Allerdings frage ich mich, wieso man den englischen Titel beibehalten hat?!

“The Fort” ist ein tiefgründiger Coming-of-Age-Roman, der Jugendliche ermutigt, sich Freunden anzuvertrauen, weil Probleme nicht alleine bewältigt werden müssen. Mit viel Einfühlungsvermögen und einer sich zuspitzenden Spannungskurven, ist es ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte, aber zum Ende hin mit einem Lächeln beendet.