Dramatisch, spannend und düster – ich habe alles an diesem Buch geliebt

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Auf „The Games Gods Play“ hatte ich mich unglaublich gefreut. Epische Romantasy mit knisterndem Slow-Burn-Spice, tödliche Spiele und eine von griechischer Mythologie inspirierte Welt – dieses Szenario hatte mich magisch angezogen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

„Er strahlt etwas aus, das mich mit jeder verstreichenden Sekunde noch nervöser macht und ein Kribbeln durch meinen Körper schickt. Das Schweigen dehnt sich so lange aus, dass ich eine Flucht doch wieder in Erwägung ziehe. »Weißt du, wer ich bin?«, fragt er schließlich. Seine tiefe Stimme klingt beinahe samtig, doch in ihr schwingt auch ein raues Grollen mit. Wie ein ruhiger See, in dem etwas aus der Tiefe Wellen auf der glatten Wasseroberfläche schlägt. Meint er die Frage etwas ernst? Jeder kennt ihn. »Sollte ich?«“ Zitat aus „The Games Gods Play – Schattenverführt“, Seite 27.

Lyra Keres ist nur eine unbedeutende Diebin. Doch Hades wählt ausgerechnet sie aus, um als seine Championesse an den Crucible-Spielen teilzunehmen. Lyra ahnt nicht, wie sehr die anderen Teilnehmer ihr gegenüber im Vorteil sind. Hades ist gezwungen, für seine Championesse mehrfach die Regeln zu brechen. Doch während Lyra sich von Hades immer mehr angezogen fühlt, spielt dieser sein ganz eigenes Spiel.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und bildhaften Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Ich war von der ersten Seite an in der Geschichte versunken. Die Crucible-Spiele konnten mich absolut begeistern. Die Prüfungen, hier Heldentaten genannt, sind vielfältig und kreativ. Ich habe jede einzelne Prüfung mit Spannung verfolgt, da man nie wissen konnte, wer die Heldentaten überlebt. Die Autorin bringt eine Vielzahl an Charakteren ins Spiel. Ich habe jedoch nie den Überblick verloren. Den Leser erwarten jede Menge Intrigen, Verrat und eine düstere Welt, die von Göttern beherrscht wird. Das Crucible ist für die Götter eine perfekte Gelegenheit, sich zu profilieren und ihre Macht gegenüber den Sterblichen zu beweisen. Eine Prüfung ist grausamer und tödlicher als die andere. Die Autorin setzt auf Tempo, überraschende Wendungen und viele Gefahren, die Lyra und die anderen Teilnehmer bestehen müssen.

„Die Miene des Donnergotts ist wutverzerrt, aber das ist es nicht, was mich zurückweichen lässt. […] Was bei allen Höllenfeuern ist das? Eisig kaltes Entsetzen erfasst meine Glieder und ich kann mich weder rühren noch sprechen. Ich wünschte wirklich, »Reh im Scheinwerferlicht« wäre keine meiner Traumareaktionen.“ Zitat aus „The Games Gods Play – Schattenverführt“, Seite 657.

Die Liebesgeschichte kommt sehr Slow-Burn daher und steht in diesem Band nicht im Vordergrund. Lyra ist eine starke und mutige Protagonistin, die Hades mit ihrer scharfen Zunge immer wieder stark zusetzt. Ich mochte die Schlagabtausche zwischen den beiden sehr. Zudem hält sich Lyra auch nicht damit zurück, Hades immer wieder ins Gesicht zu knallen, was sie von ihm und den anderen Göttern hält. Doch nach und nach schleicht sich der Herrscher der Unterwelt in ihr Herz. Bei diesem Buch handelt es sich um New Adult Romantasy. Einigen erwachsenen Lesern dürfte sich die Frage aufdrängen, was ein uralter Gott an so einer jungen Frau wie Lyra findet. Zumal Lyra jünger wirkt, als sie ist. Mir ist der Gedanke zwar zwischenzeitlich auch gekommen, aber wenn man diesen Punkt ausblendet, erwartet den Leser ein fantastischer, schneller und actionreicher Reihenauftakt.

„»Hades, Lyra? Ist das dein Ernst? Dieser Gott hält sich einen dreiköpfigen Höllenhund als Haustier.«
»Ach, echt? Und ich dachte, er wäre der Gott der Freundlichkeit und des Lichts«, grolle ich.
Boone verengt die Augen ein wenig. »In was genau bist du da reingeraten?«
»In einen Riesenhaufen Schwierigkeiten.«“ Zitat aus „The Games Gods Play – Schattenverführt“, Seite 133.

Und natürlich darf ein richtig fieser Cliffhanger auch nicht fehlen. Dieser lässt auf einen ebenso spannenden Folgeband hoffen. Ich habe zwischen dem Hardcover und dem Hörbuch hin- und hergewechselt. Das Hörbuch wird von Franziska Trunte gesprochen, die einen fantastischen Job macht. Ich habe es geliebt, mich von ihrer Stimme durch die Geschichte tragen zu lassen. Auch die Gestaltung des Hardcovers konnte mich begeistern. Der wunderschöne Farbschnitt in Kombination mit dem veredelten Schutzumschlag und der wunderschönen Illustration im Vor- und Nachsatz machen dieses Buch zu einem wundervollen Hingucker im Regal.

FAZIT: In ihrem Reihenauftakt „The Games Gods Play – Schattenverführt“ setzt Abigail Owen routiniert eine Vielzahl an Elementen ein, die einen epischen NA Romantasy-Roman ausmachen: Ein von der griechischen Mythologie inspirierter Weltenentwurf, von Magie beherrschte Szenarien, grausame magische Kreaturen und spannende tödliche Spiele. Ich kann es kaum erwarten, den Folgeband in den Händen zu halten. Von mir gibt es für diesen gelungenen Reihenauftakt 4,5 Sterne. Ihr liebt tödliche Prüfungen, New Adult Romantasy und griechische Mythologie – dann schaut euch unbedingt diese Reihe an.