Tolles Cover, schöne Innengestaltung und in der Menge leider nur eine mittelmäßige Geschichte

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biscoteria Avatar

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700 Seiten voll mit Göttern, blutigen Spielen, Machtkämpfen und der Frage wer der nächste König der Götter wird.

Wir erfahren von Anfang an, wo im Leben die 23-jährige Lyra steht. Als Organisatorin bei den Dieben, da das Handwerk selbst nicht ihres ist, hat sie dort ihre Leben seit dem 3. Lebensjahr verbracht. Abgegeben als Kleinkind von Ihren Eltern, hat sie sich dort ihren Lebensunterhalt verdient und ihre Schulden bei der Gilde abgebaut.

Schuldenfrei ist sie nun. Aber wohin? San Francisco und die Gilde sind ihre Familie. Auch wenn man dies nicht allzu liebevoll sehen sollte. Denn Liebe ist das, was sie nicht erwarten kann. Denn Lyra ist verflucht. Schon ihre Geburt stand nicht unter einem guten Stern und Gott Zeus hatte so ein kleines Problem mit ihrer Ankündigung, auf die Welt zu kommen.

So erleben wir am Anfang des Buches, wie sie in ihrer Wut den Tempel von Zeus ausleben will und um ihn zu zeigen, wie sehr sie ihn verachtet. Dabei wird sie von Hades aufgesammelt und findet sich im Anschluss in den Götterspielen wieder.

Diese werden normalerweise nur von 12 Göttern betrieben und Hades spielt dieses Jahr als der 13 mit. Sehr zum Missfallen aller anderen.

Wir erleben Prüfungen voller Gefahren, Zusammenhalt, Missgunst, Blut und Verletzte. Es gibt Gewinner und Verlierer, Artefakte, die unterstützen und welche die andere aufhalten werden, dass Ziel zu erreichen.

Die 12 Götter, bringen 12 ganz verschiedene Prüfungen mit ein und nur, wer die meisten gewinnt, hat dann das Recht die Götterrolle seines oder ihres Gottes anzunehmen und dieser wird dann König der Götter und steht über alle.

Und in dieser ganzen Action, zwischen Tränen und Schweiß, da kommt der Titel zu tragen. Denn Schattenverführt kommt nicht von irgendwoher. Denn Hades, als Gott der Toten, zeigt Lyra das vieles um seine Person und der Unterwelt von Vorurteilen belegt ist.

So haben wir die wirklich schönen Seiten der Unterwelt erfahren, um Freundschaften, die auch dort bestehen können. Und der absolute Liebling der Community, Cerberus. Der persönliche Wachhund von Hades war für alle in unserer Leserunde das Highlight.

Darüber hinaus hatte das Buch im ersten Drittel eine ganze Menge Witz und großartige Sprüche parat. Denn Lyra ist nicht auf den Mund gefallen und in mancher Situation hatte dieser auch ein bisschen zu viel Durchfall, was ihr ganz schnell den Kopf kosten könnte.

Diese haben für mich aber ab der Mitte zu sehr nachgelassen und die Leichtigkeit ihrer Art wurde leider zu sehr zu einem kleinen 16-jährigen Gör für mich, welche nicht ihre Grenzen kannte und oftmals einfach zu überzogen und vollkommen widersprüchlich reagiert und agiert hat.

So ist ihre Art jedem helfen zu wollen und das Ziel aus den Augen zu verlieren, echt anstrengend gewesen. Manchmal wollte man sie nur schütteln und ihr sagen, dass sie mal an sich denken soll und an das Versprechen, welches sie in der Geschichte am Anfang und in der Mitte gegeben hat.

Hades ist der andere Hauptcharakter. Wer jetzt an das böse und mies schauende Etwas wie in Disney denkt, ist fast richtig. Er ist laut Lyra sexy, ihm stehen schwarze Jeans super, die weiße Haarsträhne im schwarzen Haar sieht super aus und dazu die silbernen Augen. Und auch er hat einen ordentlichen Humor am Start. Wer ein Shirt trägt mit den Worten: „Ja, du darfst meinen Hund streicheln“, kann einen mit diesem Humor nur zum Lachen bringen. Denn jeder sollte wissen, wie speziell sein Hund ist 😉

Aber Hades kann auch sehr verschlossen und mysteriös sein. Seine Worte sind zweideutig und vielsagend. Und so manches mal wollte ich ihn eine klatschen für seine frostige Art.

Das er Lyra die ganze Zeit als seinen Stern bezeichnet und Besitzansprüche in Form von Worten fallen lässt, finde ich bei weitem nicht so schlimm wie andere Personen es geäußert haben. Dafür ist da viel zu viel Spielraum nach unten um ihn als so böse darzustellen.

Die Geschichte lebt aber von noch viel mehr Charakteren, interessanten Szenen und Unterhaltungen. Andeutungen von Teilen der griechischen Mythologie, welche dahintersteckt und viel Gegrübel, was es mit dem Fluch von Lyra auf sich hat und was Hades Beweggründe sind teilzunehmen.

Was sich im Buch sehr widersprach, war: Der Fotoapparat ist noch recht neu und Fotos hat somit nicht jeder, aber weiter hinten in der Geschichte ist der PC und das Internet ganz normal.

Die Geschichte hat für mich persönlich einen super Start hingelegt und hat leider ab der Mitte immer mehr abgenommen. 700 Seiten sind einfach zu viel und es kam daher immer wieder zu Wiederholungen in Geschehnissen, Dialogen, Überlegungen und Andeutungen.

Beginn Spoiler……………………………………..

Die Liebesgeschichte zwischen Lyra und Hades habe ich persönlich nicht gebraucht und eine mehrere Seiten lange Szene weiter hinten im Buch, war absolut nicht nötig. Aber klassische 16+ Bücher benötigen anscheinend mittlerweile Softpornoszenen.

…………………………………………………………Ende Spoiler

Ich persönlich werde den zweiten Teil nicht mehr lesen, da mir die Geschichte zu sehr in Richtung Liebesdrama geht. Auch wenn das Ende das Buch nochmal ein bisschen herumreißen konnte (wir reden von den letzten 20 Seiten), hat mir die Autorin gezeigt, dass hier zu viel auf Seitenfüllen gesetzt wird und zu wenig auf starke und sympathische Charaktere.