Nostalgische Einblicke

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willowwhisp Avatar

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Der erste Eindruck vom Buch hat mich ehrlich gesagt nicht überzeugt. Den halb glänzenden, halb matten Einband fand ich nicht besonders ansprechend und auch das Format merkwürdig und etwas klein geraten für einen Bildband. Die Fotos im Inneren - besonders die Großformatigen - wirken zuweilen gequetscht, haben wenig Platz zu wirken - hier hätte ich mir mehr weißen Space im Layout und größere Seiten gewünscht. Eine intensivere Beschäftigung mit dem Bildband macht diesen Eindruck zum Glück wieder wett. Positiv fällt besonders die ausgewogene Zusammenstellung der Motive und Fotos auf: Wechselnde Perspektiven, verschiedene Filmarten und die Mischung aus Aufnahmen auf See und an Land laden zum Durchblättern der Seiten ein und halten Spannung aufrecht. Die Aufnahmen transportieren sowohl den Abenteuergeist der Fotografen, als auch ihre Ungebundenheit, irgendwo zwischen der Weite von Himmel und Meer und gelegentlichen Landgängen. Porträt- und Gruppenaufnahmen entfalten ihren besonderen Charme und erwecken zuweilen den Eindruck, Einblick in ein privates Fotoalbum zu erhalten. Auch Aufnahmen nächtlicher Vergnügungsviertel, meterhoher Wolkenkratzer oder aus schwindelerregender Höhe von Ausguck eines Masts vermitteln eine eindrückliche, manchmal nostalgische Atmosphäre einer mittlerweile ausgegestorbenen Seefahrerkultur. Hilfreich zum Verständnis und zur Einordnung des Bildinhalts sind die Angaben von Ort, Jahr der Ausnahme und Titel bzw. persönlichen Anmerkungen der Fotografen am Ende des Buches. Durch die geografische und zeitliche Verortung bleibt die Bestimmung konkreter Orte und Hintergrunddetails so nicht der Fantasie des Lesers überlassen. Weiterführende Infos bietet zudem ein kurzer Text u.a. zum Aufbau und Modernisierung der Schifffahrt, der jedoch oberflächlich bleibt und gerne noch etwas ausführlicher hätte sein dürfen.