Kräftemessen
"The Heat is on" von Felicia Kingsley nimmt uns mit auf eine Reise zweier Charaktere zu sich selbst. In einem italienischen Restaurant treffen "Romeo" und Julia aufeinander. Die Namen schreien schon nach verbotener Liebe und die Umstände schreiben sie vor. Zwischen beiden entspinnt sich eine permanente Konfrontation. Ein Kräftemessen, in dessen Verlauf sich beide mehr und mehr voneinander angezogen fühlen. Was macht das Setting so besonders? Julia ist chronisch krank, möchte aber ganz normal sein und als solches auch wahrgenommen werden. Sie schafft es nicht, sich in diesem Zustand selbst so zu lieben, wie sie es eigentlich verdient und baut Mauern um sich herum. Es wird sehr gut dargestellt, wie Julia mit sich selbst hadert, aber gleichzeitig aller Welt und insbesondere ihrer Familie beweisen will, dass sie ein Leben wie jede andere führen kann. Jeder der selbst in dieser Situation ist, wird dies verstehen. Für alle anderen mutet dies vielleicht ungewöhnlich an und sie können sich eher mit der Rolle des Vaters identifizieren, der seine Tochter vor allem beschützen und auf keinen Fall verlieren möchte. Um so wertvoller ist es, dieses Thema mit allen seinen Facetten darzustellen. Das ist in diesem Buch gut gelungen. Julia gegenüber steht "Romeo" ein Undercover-Agent, der sie ausspionieren soll. Sein Leben besteht aus den vielen Rollen, die er spielen muss, so dass er sich selbst gar nicht kennt und nicht wirklich weiß, wer er ist und was er will. Die Begegnung mit Julia und seine Rolle im Restaurant führt ihn mehr und mehr zu sich selbst. Die Handlung ist spannend und unterhaltsam zugleich. Der permanente Schlagabtausch lässt keine Langeweile aufkommen. Und das Knistern wird stetig intensiver. Das Ende hält noch einige unerwartete Überraschungen bereit, so dass es bis zur letzten Seite rundum gelungenes Buch ist, dass ich jedem empfehlen möchte, der romantische Beziehungen mit Hindernissen und starke Frauen, die sich selbst verwirklichen, mag.