Die dunklen Seiten des Paradieses

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sidis-bib Avatar

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In „The Island – Auf der Flucht“ entführt uns Nicola Martin auf eine luxuriöse Urlaubsinsel, die von dunklen Machenschaften und seltsamen Todesfällen überschattet wird.

Um was geht es?
Lola – Hotelmanagerin aus Hongkong – muss weg. Egal wohin. Denn ein Blutbad an ihrem ehemaligen Arbeitsplatz lässt sie keine ruhige Minute mehr finden. Da kommt ihr das Angebot ihres alten Kollegen Mike Moxham, den sie aus Hongkong kennt, ganz gelegen. Stellvertretende Ressort-Managerin auf Keeper Island – der luxuriösen Ferieninsel des Milliardärs Kip Clement. Kaum angekommen, treibt Moxham tot im Meer. Ein Unfall? Lola möchte dies nicht glauben und beginnt zu ermitteln, Und schon bald erkennt sie, wie viel Lug, Betrug und dunkle Geheimnisse hinter dem schönen Schein stecken – nicht nur bei den reichen Gästen, sondern auch bei den Angestellten.

Protagonistin ist Hotelmanagerin Lola, die völlig verstört auf der Insel Keeper Island ankommt. Sie ist entsetzt, was ihr Freund bereit ist aus Liebe für sie zu tun und das, obwohl sie selbst eine Person ist, die aus Liebe zu ihrer Familie, ihre eigenen Wünsche und Träume zurückstellt. Trotzdem ist sie ein Mensch mit Gewissen und einem hohen Ehrenkodex. Sie möchte nicht erpresserisch tätig sein oder ihre eigenen Überzeugungen verraten, nur um ihre Ziele zu erreichen. Vermutlich schließt man sie deshalb als Leser schnell ins Herz und möchte sie bei manch gefährlicher Aktion am liebsten zurückhalten. Auf Keeper Island trifft sie im Kollegen- und illustren Gästekreis auf die unterschiedlichsten Charaktere, mit unterschiedlichen Ansichten bis hin zur absoluten Gewissenlosigkeit. Es macht Spaß zu beobachten, wie die Interaktion mit diesen Charakteren Lolas Überzeugungen ins Wanken bringen und sie sich an der einen oder anderen Stelle innerlich weiterentwickelt.

Das Buch liest sich angenehm und flüssig, ist verständlich geschrieben und man rast nur so durch. Mir hat es sehr viel Lesefreude bereitet, auch wenn ich mir gewünscht hätte, es an einem Traumstrand im Urlaub zu lesen. Trotz all der Spannung und der düsteren Entwicklungen, hat sich dieser Thriller nämlich ein bisschen wie ein Kurzurlaub angefühlt. Und ich weiß, das klingt verrückt 😉 Einzig der Epilog hat meine Lesefreude ein wenig getrübt. Diesen hätte es für mich nicht gebraucht. Soll das ein Cliffhanger auf „The Island 2“ sein? Soll uns das sagen, dass noch mehr hinter Moxhams Tod steckt als nach Abschluss des Buches bekannt ist? Für mich persönlich war der Epilog tatsächlich unnötig und hat meinen Gesamteindruck zum Buch leider negativ beeinflusst. Sehr schade ☹

Fazit:
Der Thriller ist mal wieder etwas anderes, was sicher auch an dem ungewöhnlichen Setting liegt – einem Luxus-Urlaubsressort mit ungewöhnlichen, steinreichen, teils skrupellosen Gästen, aber auch nur bedingt charakterlich besseren Mitarbeitern. Mir hat es großen Spaß gemacht, mit Lola „zu ermitteln“. Da war Lesespannung garantiert. Lediglich der Epilog am Ende war für mich überflüssig und hat die Lesefreude etwas getrübt.