Neuanfang im Paradies?

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„Keeper Island war ein Smaragd, der aus dieser Entfernung so klein war, dass er in meine Hand zu passen schien. In der Mitte der Insel ragte ein grün bewaldeter Gipfel auf. Beim Näherkommen erblickte ich einen Sandstrand, Palmen winkten mir zu. Dies würde mein sicherer Hafen sein. Mein Zufluchtsort.“

Lola scheint hier endlich angekommen zu sein. Illustre Gäste finden in diesem Luxusresort die Erholung, die sich suchen. Jeder nur erdenkliche Wunsch ist dem Team Befehl, nichts ist unmöglich. Gleich nach Lolas Ankunft steigt eine Party, bald darauf gibt das Meer Moxhams Leiche frei. Er war hier Resortchef und er war es auch, der Lola diesen Traumjob besorgt hat. Denn schon in Hongkong waren sie Kollegen und nachdem sie von dort dringend weg musste, möglichst ohne Spuren zu hinterlassen, kam die Möglichkeit, hier zu arbeiten, mehr als gelegen.

Ein Unfall soll es gewesen sein, der Moxham das Leben gekostet hat. Lola glaubt nicht so recht an diese These – sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei vertraut sie zunächst einer Kollegin, auch ein Gast scheint ganz auf ihrer Linie zu sein. Dabei kommt es immer wieder mal zu bedrohlichen Szenarien, ein weiterer Todesfall wird als Unfall deklariert, zudem legt ein gewaltiger Sturm das Leben draußen weitgehend lahm.

Von Lola erfahre ich in Rückblicken mehr, auch weiß ich um ihre Schwester und deren Tochter, ein Typ aus vergangenen Zeiten will sie nicht loslassen, alles scheint ziemlich düster.

„Von außen betrachtet hatte ich hier einen Traumjob ergattert. Solange alles, was in Hongkong geschehen war, in der Vergangenheit blieb, war ich hier sicher.“

Es beginnt gemächlich, das erste Drittel scheint nicht allzu viel an Dramatik zu enthalten. Dass dies ein Trugschluss ist, stellt sich so nach und nach heraus, auch wird es zunehmend heftig und bedrohlich. Lola lässt nicht locker, gefühlt jeder scheint Geheimnisse zu haben. Wem ist hier noch zu trauen? Was mir so gar nicht gefällt ist, dass hier jeder nicht nur trinkt, nein. Es sind regelrechte Alkoholexzesse – egal ob Gast oder Angestellter - die an der Tagesordnung sind. Auch wenn es bei dem einen Toten nicht bleibt, ist es doch eher ein Psychothriller, der den Blick immer wieder auf die Vergangenheit lenkt. Die Charaktere – einschließlich Lola – waren mir durchweg unsympathisch, ihr Agieren war des Öfteren eher realitätsfern. Spannend war es trotzdem – ein durch und durch gefährliches, ein falsches Spiel vor herrlicher Kulisse.