Beeindruckender Schreibstil

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puste.blume Avatar

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Rachel Howzell Hall zeigt in ihrem Debüt als Fantasy-Autorin wie sie durch ihre Wortwahl eine besondere Welt erschafft.
Die Protagonistin Kai hat ihr Gedächtnis verloren und als Leser begleitet man sie auf ihrer Reise zu erfahren, was in der Vergangenheit passiert ist. Dabei sind nicht alle ihre Handlungen direkt nachvollziehbar, was die Figur unberechenbar macht. Dies intensiviert die Spannung auf positive Art. Auch wird nach und nach deutlich, dass sie nicht durchweg "gut" ist, sondern bereits schwerwiegende Fehlentscheidungen getroffen hat, die sie zu den aktuellen Entwicklungen geführt haben. Dies macht sie einerseits authentisch, andererseits gibt es einige Stellen, in denen sie extrem impulsiv reagiert, nicht nachdenkt und dadurch an Sympathie einbüßt.
Die Reise führt in ein Finale des ersten Bandes, das letztendlich viele Fragen aufwirft und nicht sonderlich stimmig wirkt. In nur wenigen Seiten werden plötzlich ansatzweise Erklärungen geliefert, auf die man über die ganze Handlung hinweg gewartet hat. So bleibt auch die Welt als solche, in der die Handlung spielt, eher ungreifbar.
Trotzdem hat der Folgeband definitiv eine Chance verdient, allein um zu sehen, wie sich Kai entwickelt, wie sich ihre Welt verändert und auch, weil Halls Schreibstil verlässlich für gute Unterhaltung sorgt.