Magie, Wut und Identität – ein kraftvoller Fantasy-Auftakt

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nardidyana Avatar

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Schon das Cover von "The Last One – Schicksalsberührt" zieht mit seiner mystischen Gestaltung in den Bann und passt perfekt zum Inhalt: eine Heldin ohne Erinnerung, ein magisches Amulett und ein geheimnisvolles Reich, das von Krankheit, Angst und Vorurteilen durchzogen ist.
Rachel Howzell Hall wirft die Leserinnen und Leser direkt in eine dichte, emotionale Handlung voller Tempo und Wucht. Die namenlose Protagonistin erwacht ohne Gedächtnis, halb nackt, beraubt – und voller Zorn. Ihre Suche nach ihrer Identität und ihrer gestohlenen Kette entwickelt sich zu einem Kampf ums Überleben in einer Welt, die sie ablehnt und bedroht.
Die Autorin schreibt in einem lebendigen, bildhaften Stil, der sofort mitreißt. Besonders die Perspektive der Ich-Erzählerin ist intensiv und sehr körperlich erfahrbar – man fühlt ihre Ohnmacht, ihre Wut und ihre Entschlossenheit. Die Welt Vallendor wirkt düster, komplex und gesellschaftskritisch, mit starken Symbolen wie dem „bernsteinfarbenen Leuchten“, das Krankheit und Verfall markiert.
Die Figuren sind glaubwürdig und facettenreich – selbst die Nebencharaktere wie Olivia und die geheimnisvolle „Nachtsternglitzer“-Frau wecken Interesse. Die Handlung greift Themen wie Ausgrenzung, Machtmissbrauch, Rassismus und weibliche Selbstbehauptung auf, ohne dabei platt zu wirken.
Ein starker, fesselnder Auftakt mit einer außergewöhnlichen Heldin, der Lust auf mehr macht. Für Fans von feministischer, magisch aufgeladener Fantasy mit Tiefe – unbedingt lesenswert!