Eine Fantasygeschichte der leisen, tiefgründigen Töne

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hundenaerrin Avatar

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Die Schmiedin Kaya aus Amisa wird schon ihr Leben lang von allen gemieden, denn sie scheint etwas an sich zu haben, dass die Bewohner ihres Dorfes abschreckt. Nur ihre Eltern und ihr bester Freund Nevan, der Pferdeheiler, wissen, dass Kaya mit Hilfe von Runen und Farben Magie ausüben kann. Als ihr Vater verletzt wird, muss sie seinen Platz in dem Tross einnehmen, der eine Reliquie ins Nachbarkönigreich bringen soll. Doch kaum in Eshrian angekommen, wird die Gruppe von seltsamen Mischwesen aus Mensch und Monster überfallen. Kaya und Nevan werden gefangen genommen und sollen Mirulay, den Anführer der Rebellen, heilen, der schwer verwundet wurde. An seinem Überleben hängt auch das der beiden Gefangenen. Doch schon bald offenbart Mirulay Kaya einige Wahrheiten, die ihre Welt und ihre Gefühle völlig auf den Kopf stellen…

Für mich war es der erste Ausflug in die Fantasywelt von Jennifer Benkau. Beide Bänder der „One True Queen“-Reihe liegen zwar schon seit ein paar Wochen auf dem SuB, denn sie wurden mir wärmstens empfohlen, aber es fand sich noch nicht die richtige Gelegenheit dafür. Dass ich nun doch mit „The Lost Crown“ angefangen habe, lag schlicht und ergreifend daran, dass es oben auf dem Stapel thronte und ich in einer Rezension zufällig gelesen hatte, dass man es auch ohne Vorkenntnisse der anderen Benkau-Bücher lesen kann. Und was soll ich sagen? Es stimmte und war eine gute Entscheidung!

Es war leicht und faszinierend zugleich, in die Welt rund um Eshrian und Amisa eintauchen zu können. Der Weltenaufbau ist klar, strukturiert, gut durchdacht und durch die Autorin in einer wirklich angenehmen Erzählweise dargestellt. Es herrscht eine ruhige Erzählatmosphäre vor, die mir hier für diese Geschichte sehr gut gefiel, denn sie passt zu den Protagonisten. Für Kaya konnte ich daher sehr schnell Sympathien aufbauen, ebenso für Mirulay, auch wenn er zunächst eher der harte Anführer vorgibt zu sein. Beide sind nicht kopflos, sondern ruhig, vernünftig, besonnen und loyal. Ich mochte die leisen Töne zwischen den beiden wirklich sehr. Ich vermute, in diesem Band stand die Figuren- und Beziehungsentwicklung zwischen Kaya und Mirulay im Besonderen, und allen anderen im Allgemeinen im Vordergrund, daher hält sich das Spannungslevel dieser Erzählung doch etwas im Rahmen. Was aber für mich absolut akzeptabel ist, denn ich habe so eine Ahnung, dass der zweite Band etwas actionreicher aussehen wird…

Die Cover haben großen Wiedererkennungswert, wobei dieses hier das schönste von allen ist. Es sticht durch sein kühles Blau und die haptisch hervorgehobene goldene Krone aus allen Covern heraus. Dass das Motiv vom Buchdeckel auf dem Rücken wieder aufgegriffen wurde, finde ich besonders schön. Denn so sieht man die Illustration ebenfalls, auch wenn das Buch im Regal steht.

Die Wartezeit auf Band zwei werde ich mit den One True Queen Büchern überbrücken, auf die ich jetzt noch gespannter bin!