Leider nicht so gut wie erwartet

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ceecee Avatar

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Das Buch hat meine Aufmerksamkeit zu Beginn durch das wunderschöne Cover erregt. Es passt toll zur Geschichte, die nicht nur mit einer starken, emanzipierten Protagonistin punkten kann, sondern einen auch in eine faszinierende, schön gestaltete Welt eintauchen lässt. Besonders interessant fand ich, wie die Autorin die Unterschiede in der Kultur, den Werten und natürlich auch der Vegetation zwischen den Ländern Eshrian und Amisa beschreibt. Das hätte für meinen Geschmack durchaus noch sehr viel detaillierter ausgemalt werden dürfen, auch wenn es nicht unbedingt relevant für die Story ist - war aber nichtsdestotrotz okay so wie es ist.
Magie wird in Fantasyromanen ja immer wieder anders interpretiert. Die Auslegung der Autorin mit den Runen und wie das Wirken mit diesen im Buch beschrieben wird, fand ich originell und eine schöne Idee. Mit The Lost Crown erschafft Frau Benkau definitiv eine Welt, die man so noch nicht aus anderen Fantasyromanen kennt und die es Spaß zu entdecken macht.

Leider fand ich die Geschichte zum Ende hin relativ vorhersehbar. Ich hatte außerdem das Gefühl, dass die Entwickung der Charaktere nicht mit dem Tempo der Handlung übereinstimmt, wodurch ich mich immer schwieriger in die Protagonisten hineinversetzen konnte und mit der Zeit mehr und mehr die Lust am Lesen verlor. Gerade der Beziehungsaufbau zwischen Mirulay und Kaya war mir zuweilen absolut unverständlich. Hier hätte ich mir mehr Tiefe, mehr gemeinsame Szenen zwischen Mirulay und Kaya gewünscht, die die Entwicklungen irgendwie nachvollziehbar machen. Da gerade die Beziehung der Protagonisten in einem Romatasy-Roman eine große Rolle spielt, fehlt mir hier die Liebe zum Detail.

Insgesamt hat sich das Leseerlebnis für mich einfach nicht rund angefühlt, daher leider nur drei Sterne. Ich bin nichtsdestotrotz gespannt auf den zweiten Teil, der sicherlich noch immer die Chance birgt, die Schwächen des ersten Bandes etwas auszugleichen.