Cosy Crime mit naiver Ermittlerin

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Molly ist eine naive junge Frau, die seit dem Tod ihrer Großmutter auf sich allein gestellt ist - Freund*innen hat sie keine. Ihr Lebensmittelpunkt ist das Regency Grand Hotel. Dort versetzt sie die Zimmer "in einen Zustand der Perfektion" zurück. Molly ist die einzige Erzählerin - wir erleben den Mord an einem Stammgast und die anschließenden Ermittlungen aus ihrer Sicht. Da sie Schwierigkeiten im sozialen Umgang hat (die Schilderung deutet auf eine Autistin hin), gerät sie durch die Fehlinterpretation von Aussagen selbst in das Visier der Polizei.
Das Cover des Buches, die Darstellung des Hotels und von Mollys Lebensweise sind sehr altmodisch - erst als ein Smartphone erwähnt wird, ist klar, dass die Geschichte in diesem Jahrhundert spielt.
Die Story umfasst im Wesentlichen eine Woche von Montag bis Freitag - dies wird durch schön gestaltete Seiten verdeutlicht.
Zart besaitete Liebhaber von Cosy-Crime sollten sich nicht durch den Prolog abschrecken lassen, der das Wissen der unsichtbaren Zimmermädchen hervorhebt und suggeriert, dass sie dieses zum Nachteil der Gäste ausnutzen könnten.
Dies hat wenig mit dem Verlauf der Geschichte zu tun, in der Molly alles versucht, das Verbrechen aufzuklären und ihre Unschuld zu beweisen. Dabei werden die Leserinnen und Leser immer wieder durch unerwartete Wendungen überrascht. Erst die letzten Seiten lösen den Fall auf.