Der Zustand der Perfektion

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Das Cover zeigt ein Türschild, auf dem normalerweise der Hinweis für das Zimmermädchen ist, ob das Zimmer aufzuräumen und zu putzen ist, oder oder ob man nicht gestört werden möchte. Gerne sind diese Schilder auf der einen Seite rot, auch der anderen Seite grün. Wie gesagt, ein Hinweis für das Housekeeping. Der Bezug zum Titel ist somit gegeben. 

Im Prolog durfte ich mich dann nochmal mit den Arbeiten eines Zimmermädchens auseinandersetzen. Richtig, das Housekeeping kann von Unterwäsche bis Pelzmantel alles sehen. Es kennt somit mehr von uns, als uns bewusst ist. 

Die eigentliche Geschichte beginnt an einem Montag. Dort durfte ich dann auch Molly kennenlernen. Sie ist Zimmermädchen mit Leib und Seele, und kann sich keinen besseren und schöneren Beruf vorstellen. Allerdings fällt auf, dass Molly alles zu genau nimmt und deshalb für viele Menschen unnahbar wirkt und ihre Handlungen und Gedanken oft seltsam anmuten. Dennoch wirkt sie auch sehr sympathisch. Okay, manchmal etwas anstrengend und naiv, aber dennoch zeigt sich ihre gute Seele. Und während sie die Hotelzimmer wieder in den Zustand der Perfektion setzen möchte, findet sie einen Toten. 

Dienstag: Nun kommen auch ein paar Verdächtige ins Spiel. Bedauernswert, dass Molly dafür so benutzt wird. Aber durch ihre liebenswürdige Art, hat natürlich jeder ein leichtes Spiel mit ihr.

Und so zieht sich die Woche hin, ja, und das meine ich wirklich so. Die Story plätschert mal mehr, mal weniger, so vor sich hin. Es passiert nicht viel, Action ist hier nicht zu erwarten. Und wenn, dann würde sie Molly direkt im Keim ersticken. Das Ende war dann wieder etwas interessanter und für mich auch nicht vorhersehbar. Anfang und Ende top, Mittelteil leider ziemlich zäh.

Fazit:

Der Zustand der Perfektion

Mit "The Maid - Ein Zimmermädchen ermittelt" hat die Autorin ein wirklich interessantes Werk geschaffen. Interessant dadurch, dass ihre Hauptprotagonistin einfach etwas anders ist. Sie ist naiv, und überaus korrekt, was manchmal auch ziemlich nervig sein kann, denn dadurch wird die Geschichte immer wieder ausgebremst. Ich denke, dass das durchaus gewollt ist, dennoch leidet der Spannungsbogen enorm darunter. Kaum nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf, muss Molly erst noch staubwischen, damit wieder alles in den Zustand der Perfektion versetzt wird. Ich kann nicht sagen, ob die Charakterzüge von Molly menschlich sind, da ich solche Personen nicht in meinem Umfeld habe. Ich fand Molly interessant, aber für "Ein Zimmermädchen ermittelt" war es mir leider nicht genug. Einer Fortsetzung wäre ich trotzdem nicht abgeneigt.