Ein Zimmermädchen wie kein zweites!

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missgowest Avatar

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Molly Gray ist Zimmermädchen mit Herz und Seele. Sie liebt ihre Arbeit im Londoner Regency Grand Hotel und geht die Reinigungsarbeiten mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail an. Schon seit ihrer Schulzeit weiß sie, dass sie anders ist: „Mir ist durchaus klar, dass ich anders bin, wissen Sie, anders als die meisten. Was ich wahrnehme, ist nicht das, was Sie wahrnehmen.“ (S. 348) Das bringt Molly in Schwierigkeiten, als sie den Hotelgast Mr. Black tot im Zimmer auffindet, hilft ihr jedoch auch, mit der tatkräftigen Unterstützung von echten Freunden die Dinge wieder gerade zu rücken. Und genau das liebt Molly – alles in Ordnung zu bringen: „Jeder Arbeitstag ist eine Freude für mich. Für diese Arbeit wurde ich geboren. Ich putze gern, ich mag meinen Zimmermädchenwagen, und ich mag meine Uniform.“ (S. 13)

Nita Prose hat mit Molly eine ungewöhnliche Heldin geschaffen. Es wird schnell klar, dass Molly autistische Züge -- vielleicht das Asperger-Syndrom -- hat. Ich habe es geliebt, an Mollys Seite diese turbulente Woche von Montag bis Freitag zu erleben. Wer hat Mr. Black ermordet und warum? Wer ist Freund, wer ist Feind? Mollys eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit macht diese Cozy Crime-Geschichte zu etwas Besonderem. Überraschende Wendungen und der flüssige Schreibstil ließen mich den Krimi kaum aus der Hand legen.

Ich liebe diese charmante Geschichte und die außergewöhnliche (Anti)Heldin, die so erfrischend anders ist. Oder wie Molly sagen würde: „Wir sind alle gleich, aber auf unterschiedliche Weise.“ (S. 305) Schon allein wegen der vielen schönen Sprüche von Mollys verstorbener Gran gibt es verdiente 5 von 5 Sternen.