Mord im Hotel

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die bücherdiebin Avatar

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Inhalt: Die 25-jährige Molly Gray ist bei ihrer erst kürzlich verstorbenen Großmutter aufgewachsen. Seitdem deren Tod ist Molly ziemlich einsam, denn durch ihre ganz besondere Art findet sie nur schlecht Freunde. Sauberkeit, Ordnung und Regeln geben ihrem Tag Sicherheit und Struktur. Sie arbeitet im altehrwürdigen Regency Grand Hotel in London als Zimmermädchen und liebt ihren Beruf. Als sie jedoch den schwerreichen Mr Black tot in seinem Hotelbett findet, bringt das ihr Leben gehörig durcheinander. Durch ihre Naivität, Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft wird Molly bald selber zur Hauptverdächtigen. Doch mit der Unterstützung echter Freunde versucht sie, den wahren Mörder zu überführen…

Meine Meinung: Nita Prose schreibt die Geschichte aus Mollys Sicht, so dass man einen guten Einblick in deren Gedanken bekommt. Molly ist eine sehr ungewöhnliche, aber liebenswerte junge Frau, die ich gern mochte. Sie wird als äußerst naiv und anderen Menschen gegenüber als unsicher, aber auch vertrauensselig beschrieben. Ihr Leben wird durch verschiedene Zwänge bestimmt. Allerdings ist sie auch sehr aufmerksam und hat ein fast fotografisches Gedächtnis. (Hat sie das Asperger Syndrom? Leider wird das nicht erwähnt.) Manchmal habe ich ihre spezielle Art aber auch als übertrieben empfunden. Bei späteren Handlungen agiert sie dann sogar clever und selbstsicher, was meiner Meinung nach nicht passt.
Leider habe ich auch die Spannung vermisst. Die erste Hälfte des Buches zog sich wie Kaugummi in die Länge, erst dann konnte mich die Handlung etwas mehr fesseln. Glücklicherweise lässt sich der Schreistil sehr leicht und flüssig lesen und die Charaktere - einschließlich Mollys verstorbener Oma, deren Lebensweisheiten sie sich immer wieder ins Gedächtnis ruft - haben mir gut gefallen. Auch das Ende fand ich gelungen.

Fazit: Ein ungewöhnlicher Kriminalroman mit einer noch ungewöhnlicheren, aber liebenswerten Protagonistin, die mich manchmal zum Schmunzeln gebracht, aber manchmal auch etwas genervt hat. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen.