Für mich ein absolutes Lese-Highlight…

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Oh mein Gott! Was war das denn bitte? Ich bin immer noch total gefangen von dieser Geschichte und musste sie auch erstmal sacken lassen, bevor ich meine Rezension nun verfasse.

Aber fangen wir mal von vorne an. Das Cover fand ich sofort wunderschön. Die Farben passen prima zusammen und alles wirkt so harmonisch. Der Klappentext hat mich dann endgültig überzeugt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Als ich es in den Händen hielt, ging es auch gleich los. Der Prolog ist einfach nur… krass. Und ich kann es immer noch nicht glauben, wie es der Autorin gelungen ist, mir genau die Sichtweise auf die Situation einzuhauchen, die auch alle anderen Partyteilnehmer/innen hatten.

„Wer macht denn sowas? Was für ein Monster! Der hat bestimmt zu viel getrunken… oder es waren Drogen.“

Wie falsch kann man liegen. Wie schnell kann man sich ein Urteil über jemanden oder etwas bilden, ohne die Gesamtumstände zu kennen und ohne sich beide Seiten anzuhören. Obwohl ich da selbst viel Wert drauf lege, habe ich mir hier auch zu schnell eine Meinung gebildet.

Dann ging die Geschichte 4 Jahre später weiter. Mia hat immer noch an dieser Sache zu knabbern, was ich völlig nachvollziehbar finde. Sie zeigt uns ihr Innerstes, lässt uns an all ihren Gedanken, Träumen und Gefühlen teilhaben und das hat mich so sehr berührt. Sie ist super sympathisch und super authentisch. Ich persönlich finde, sie ist ein Sonnenschein und auch wenn mal eine Wolke aufzieht, sorgt sie dafür, dass die schnell wieder verschwindet. Mia macht eine wundervolle Entwicklung durch und sie ist ein super starke Hauptfigur.

Nathan ist ein Monster! Zumindest dachte ich das nach dem Prolog. Nur habe ich vergeblich nach diesem Monster gesucht. Er ist ein verlorener, einsamer Jugendlicher, der versucht, sich ins Leben zurückzukämpfen. An einigen Stellen hätte ich mich am liebsten schützend vor ihn geworfen. (Aber Mia war schneller als ich ;) Tja, man kann nicht mal wirklich sagen, er hätte einen Fehler gemacht. Er war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und muss das für den Rest seines Lebens ausbaden. Nathan ist ein Herzensmensch. Liebevoll. Empathisch. Wie er mit seiner Oma oder Mia umgeht, ist großartig. Er leidet furchtbar unter dem Geschehenen, aber auch er versucht einen Weg zu finden, damit umzugehen. Auch Nathan macht eine großartige Entwicklung durch.

Ich habe beide in mein Herz geschlossen und mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten.

Auch alle anderen Figuren haben mir sehr gut gefallen. Natürlich ist mir nicht jede Figur sympathisch und ich habe mich auch gefragt, wie z.B. Eltern so mit einer Situation umgehen können. Das Schöne daran ist aber, dass jede Figur an dieser Situation gewachsen ist und „fast“ niemand nur schwarz/weiß gesehen hat.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten entwickelt. Mich hat es durchweg im Buch gehalten und ich konnte es wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Die Bearbeitung des Themas war klasse und das Ende war… Mir kamen die Tränen. Für mich war es wunderschön und absolut gelungen. Die Situation mit den Brüdern war so voll von Gefühlen und auch wie Nathans Eltern dann am Ende reagieren. Ich konnte wirklich spüren, was da in Nathan passiert ist und es hat mich so sehr berührt.

Der Schreibstil ist einfach nur wundervoll. Alles hat sich so flüssig gelesen. Trotz der Schwere dieses Themas war das Geschriebene so harmonisch. Die Dialoge waren authentisch und jede Figur hatte eine eigenen Stimme. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir nicht nur ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert. Nein, ich bin dadurch zu einem Teil dieser Geschichte geworden. Und die Beschreibung der emotionalen Ebene war einfach grandios, hat mich voll abgeholt und hat mich echt alles mitfühlen lassen. Dafür fehlen mir immer noch die Worte.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil die Hauptfiguren super sympathisch und authentisch sind, weil diese Story für mich einzigartig und etwas „Neues“ ist, weil die Darstellung der emotionalen Ebene für mich grandios ist und seinesgleichen sucht und weil der Schreibstil etwas Besonderes ist. Kritikpunkte habe ich keine.

Vielen Dank an Rebekka Weiler und den Ravensburger Verlag für diese Geschichte.