Spannung durch Perspektivwechsel

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lesemöwe Avatar

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Von Beginn der Leseprobe des Krimis "The other Girl - Du kannst niemals ganz entkommen" (im Englischen unter dem Titel "Pretty is" veröffentlicht ) wird durch den Perspektivwechsel Spannung erzeugt. Es wird kapitelweise mal aus der Sicht der einen Protagonistin Lois und mal aus der Sicht der anderen Protagonistin Carly erzählt. Daraus folgt, dass man Stück für Stück aus unterschiedlichen Sichtweisen die Geschichte erfährt, die den beiden widerfahren ist.

In dem Krimi geht es um zwei Mädchen, die im Alter von zwölf Jahren entführt wurden. Sie scheinen nach einer Weile frei gelassen worden zu sein, denn es erfolgt nach den ersten beiden Kapiteln ein zeitlicher Sprung.

Lois, die eine der beiden, ist nun erwachsen und arbeitet als Dozentin für Anglistik an der Uni.
Sie hat neben ihrer Tätigkeit als Dozentin gerade ein Buch geschrieben und sagt über sich, dass sie Geheimnisse mag. Jedoch: " mittlerweile habe ich ein neues Geheimnis: Ich bin Lucy Ledger, Autorin des Thrillers 'Der Wald so still', der sich einigermaßen gut verkauft und bald, wie unwahrscheinlich das auch klingen mag, für die große Leinwand verfilmt werden soll. Der Roman basiert lose auf den Ereignissen unserer Entführung. Mein Leben ist wieder kompliziert geworden." (Seite 21). Lois versucht, beide Identitäten voneinander zu trennen, doch einer ihrer Studenten kommt ihr auf die Spur....

Carly arbeitet als Schauspielerin und hält eines Tages ein Drehbuch in den Händen, in dem sie ihre eigene Geschichte wiedererkennt....

Lois erkennt eines Tages Carly im Fernsehen wieder....

Die Ich-Perspektive und die zum Teil sehr bildreiche Sprache: "Und da ist noch etwas: ein geisterhaftes Echo jenseits aller Logik, eine Art dumpfes Pochen in der Magengrube" (Seite 16) sorgen für eine Nähe zu den Figuren und dem Geschehen, man ist also sofort in den Bann der Geschichte gezogen. Die Aussage "Meine Geschichte folgte mir ganz einfach nicht von der Highschool aufs College" (Seite 21) macht deutlich, dass im Mittelpunkt der Romanhandlung eine besondere Geschichte steht, die dynamisch ist, nicht abgeschlossen, sondern Konsequenzen hat, die sich bis in die Gegenwart ziehen.

Noch wird nicht klar, wie die Geschichte der beiden in der Gegenwart weitergehen wird. Dass sie sich entwickeln wird, ist allerdings klar, denn die Emotionen, die beide Frauen an den Tag legen, als sie mit der jeweilig anderen konfrontiert werden, sind stark.

Die starken Figuren, die spannende Geschichte, die die beiden verbindet, und die emotionale Sprache und vielseitige Erzählweise tragen dazu bei, dass man schon in den ersten 30 Seiten der Leseprobe vom Lesefieber gepackt wird.