tolles Setting und liebenswerte Charaktere

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nancy0705 Avatar

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"The Penguin Paradox" von Greta Milán begleitet Emerie, die als Veterinärmedizinerin über Pinguine forscht und die einmalige Chance bekommt, an einer Expedition in die Antarktis teilzunehmen - ein Traum, der sich verwirklicht. Doch kaum angekommen, merkt sie, dass das Abenteuer komplizierter wird: Beckett, der Leiter des Expeditionsteams, macht ihr das Leben schwer. Sein strenger Führungsstil, seine distanzierte Art und die ständige Nähe auf der Polarstation führen dazu, dass sich zwischen Emerie und Beckett ein Spannungsfeld aufbaut. Während Emerie versucht, sich auf ihre wissenschaftliche Arbeit zu konzentrieren und ihre Distanz zu wahren, rücken ihre Gefühle unaufhaltsam näher.

Was mich an Greta Miláns Schreibstil sofort angesprochen hat, war die Mischung aus Leichtigkeit und Detailtreue. Ich hatte beim Lesen wirklich das Gefühl, die eisige Kälte zu spüren – die knirschenden Schritte im Schnee, das Fauchen des Windes, das Chaos eines Sturms. Gleichzeitig brachte sie mich oft zum Schmunzeln, weil die Dialoge zwischen Emerie und Beckett so spritzig und humorvoll sind. Besonders die wechselnden Perspektiven mochte ich sehr: Ich konnte mich gut in Emeries Zögern hineinfühlen, aber auch Becketts innere Kämpfe verstehen. Dieses Hin- und Her hat die Geschichte für mich lebendig und glaubwürdig gemacht.

Die Atmosphäre des Romans war für mich eines der größten Highlights. Die Antarktis ist nicht nur Kulisse, sie prägt die Handlung. Isolation, Nähe, das Fehlen von Ablenkung – all das steigert die Intensität zwischen den Figuren. Dazu kommt die Arbeit mit den Pinguinen, die ich unglaublich spannend fand. Sie sind nicht nur süße Nebenfiguren, sondern auch ein Spiegel für das, was Emerie und Beckett erleben: Treue, Gemeinschaft, Zusammenhalt trotz widriger Umstände.

Emerie als Figur habe ich sehr gemocht, gerade weil sie nicht perfekt ist. Sie zweifelt, sie macht Fehler, sie hält andere auf Distanz – und wächst genau daran.
Beckett dagegen habe ich anfangs als ziemlich verschlossen erlebt, manchmal fast zu streng, aber gerade das machte die Dynamik zwischen den beiden so reizvoll. Stück für Stück zeigt er mehr von sich, und das hat die Geschichte für mich spannend gehalten.
Auch die Nebenfiguren haben dazu beigetragen, dass sich der Roman lebendig anfühlt.

Die Handlung selbst war für mich vorhersehbar, aber das hat mich nicht weiter gestört. Ich wusste im Grunde, dass es auf eine romantische Annäherung hinausläuft – es ist ja ein klassisches Enemies-to-lovers- und Slow-Burn-Setting. Was den Unterschied gemacht hat, war die Umsetzung: die kleinen Details, die Dialoge, die Pinguine, die Antarktis. Genau das hat mir das Gefühl gegeben, etwas Eigenes zu lesen, auch wenn die Grundstruktur bekannt war.

Besonders gefallen hat mir die Balance zwischen Romantik und Wissenschaft. Ich konnte etwas über Pinguine und die Logistik einer Forschungsstation lernen, ohne dass es trocken wirkte. Gleichzeitig war da diese wachsende emotionale Nähe, die die Geschichte warm und mitreißend gemacht hat.

Mein Fazit:

"The Penguin Paradox" von Greta Milán war für mich ein richtiges Wohlfühlbuch, das mich in eine ungewöhnliche, eisige Welt entführt hat – und mich dabei innerlich wärmer werden ließ. Ich würde es allen empfehlen, die romantische Geschichten mögen, aber auch Lust auf ein außergewöhnliches Setting haben.