Leibwächterin

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lindarabbit Avatar

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Buchumschlag: Sehr ansprechend, deswegen habe ich auch gleich zum Vorablesen runtergeladen. Kompliment an das Grafikteam.

Buchtitel: Auf Englisch? Warum?

Inhalt: Etwas sehr plump. Da ich Ahnung habe vom Sicherheitsbereich und auch von militärischer Ausbildung, möchte ich sagen, dass die Autorin besser hätte recherchieren sollen. Es gibt bereits sehr viele Frauen in dem Bereich und auch bei den Spezialkräften Militärs (es gab ein ganzes Frauenbataillon von indischen Frauen, die bei den Vereinten Nationen in Kriegsgebieten im Einsatz waren). Auch würde eine Sicherheitsfrau, die sich 'one night stands' sucht über Tinder und dann diese beschimpft, weil sie unterschiedlicher Meinung sind, in dem Bereich Sicherheit nicht lange halten können. Da muss nämlich sehr ruhig artikuliert werden. Und dass sie sich so im Privaten verhält und auch die Angelegenheit in der Türkei bei ihrer Auszeit würde sofort dem Chef der Sicherheitsfirma nahe gebracht werden oder entsprechend eruiert werden, denn sonst wäre es eine schlechte Sicherheitsfirma. In einem Roman kann man natürlich freier schreiben (ohne das alles der Realität entspricht), aber je besser recherchiert wird, umso glaubwürdiger erscheint ein Stoff, den man beschreibt.

Die Idee als solche, eine starke Frau als Leibwächterin auftreten zu lassen, ist nicht schlecht, aber eben schlecht ausgeführt. Die Idee einer Romanze zwischen Geschützten und Schützerin ist nicht neu (der großartige Film mit Kevin Costner & Whitney Houston). Dass Sam von Rechtsextremisten, weil er aus dem Iran stammt, bedroht wird - scheint mir auch vorgeschoben zu sein. Vermutlich ist es eher eine mafiöse Angelegenheit.
Die Autorin springt auf aktuelle, zeitgeistige Strömungen auf (muss ja mal eben erwähnt werden, ohne es mit Inhalt zu füllen).

Auch der Schreibstil gefällt mir nicht besonders. Vielleicht sollte die Autorin doch eher bei ihren historischen Romanen bleiben.

Die verkorkste Liebesgeschichte ist zwar die Hauptsache im Buch, aber es hört sich von beiden Seiten an, als ob mit Sam und Dessie eine schlimme Geschichte passiert ist. Es hört sich so an, als ob Außenstehende (Dritte / Eltern / Mutter / Freunde) da ein Ding gedreht hätten, um sie auseinander zu bringen.