Cosy, aber nicht klebrig. Warm, aber nicht cheesy.
Kyra Groh macht etwas, das ich an ihr so liebe:
Sie nimmt ein Setting, das nach „RomCom-Kitsch und Pumpkin Spice“ klingt – und erzählt darin trotzdem über echte Themen. 🎃🧡🤎
Jude war für mich eine richtig gelungene Protagonistin: rastlos, ein bisschen messy, oft nicht nett zu sich selbst, aber nie karikaturhaft. Dieses „ich fühle mich in meinem Leben eher wie eine Gastrolle als wie die Hauptfigur“ war so präzise. Und genau deshalb hat mich ihr Innehalten in Lower Whilby so abgeholt – weil es nicht wie eine magische Kleinstadt-Reset-Taste rüberkam, sondern wie ein zufälliger Ort, an dem sie aufhört wegzulaufen.
James? Gelungener Trope-Twist: grumpy, ja. Aber nicht toxisch. Nicht verletzend. Nicht der typische „Broody Typ mit dunkler Vergangenheit“ – eher ein Typ, der einfach gelernt hat, selektiv zu sein. Und dass Jude ihn so nervt, bis sie ihn wirklich versteht – das ist das Gilmore Girls Feeling, das viele herbeizitieren, aber hier stimmt’s mal: Lorelai/Luke Energie, aber erwachsener, moderner, 2025 sensibler geschrieben.
🍪☕️
Was ich besonders mochte:
Popkultur, aber nicht mit dem Holzhammer.
Kleinstadt, aber ohne dieses „wir sind alle charmant schrullig“ forced-mäßige.
Romantik, aber nicht als „Heilung“ für alles.
Was nicht ganz mein Geschmack war: das sehr Blog- / Podcast-lastige Element wird an manchen Stellen etwas arg ausführlich referiert. Man muss Podcasts schon mögen, um da komplett on board zu sein.
In Summe: Cosy, aber nicht klebrig. Warm, aber nicht cheesy. Und genau die richtige Lese-Energie für „Herbst, Hoodie, Kerze an und mental in einem Café sitzen“. 🎃🧡🤎
Fazit: Ein Fall-Read, wenn man Gilmore Girls, britisches Indieland & emotional cleveres Slow Burn liebt.
⭐️4/5