Einen einfachen Kaffee bitte!

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anneteekanne Avatar

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Globetrotterin Jude kommt zur Hochzeit ihrer kleinen Schwester nach Hause. In die Kleinstadt Lower Whilby, wo jeder jeden kennt, weil man hier eben schon ewig wohnt. Neuzugänge werden misstrauisch begutachtet und festgelegte Meinungen nicht so schnell umgestoßen.
So trifft Jude (Vertriebene) auf den Café-Besitzer James (Neuzugang) und wird von Schwester und Freundin (Gebliebene) mit Informationen versorgt. Dass ihr neuer Schwager der letzte Armleuchter auf der Welt ist, wusste sie eigentlich schon vorher, aber Jude wird trotzdem von ihrer Schwester überrascht, die sich ihre heile Welt nicht kaputt machen lassen will. Und der gute James entpuppt sich als ein heißbegehrtes Arbeitsobjekt, da Jude Musik-Bloggerin ist und James der Sohn einer der legendärsten Musikbands England.

Bereits mit dem Wissen zu starten, das dies als dreiteilige Reihe/Serie angelegt ist, war ich neugierig. Zieht sich die Geschichte über drei teile oder gibt es in jeder Folge einen neuen Hauptplot.
Und Kyra Groh hat sich eine schöne Geschichte ausgedacht. Rebellin Jude will gar nicht so rebellisch sein, wie sie jeder sieht, aber da die Reputation eh ruiniert ist, kann sie sich auch alles erlauben/herausnehmen. Romantiker James findet doch noch Liebe, auch wenn er allem und jedem misstraut. Beide zusammen entwickeln sich. Jeder gibt ein wenig preis, um auch eine Gegenleistung zu erhalten. Das ganze jetzt als Enemy-to-Lover zu beschreiben finde ich stark übertrieben, schließlich knistert es vom ersten Moment, wo sie sich kennenlernen. Da ist keine Zeit für Erzfeindschaft. Und nur weil man einander (neckend, spielerisch) nervt, kann man sich trotzdem mögen. Vielleicht gerade deshalb!
Ansonsten ist mir zu viel körperliche Liebe drin. Ja, am Anfang basiert ihre Beziehung nur darauf, aber ich bin alt, ich habe durchaus eigene Vorstellungskraft und brauche nicht seitenweise Beschreibung von dicke, härte oder feuchte.
Ja, ich mag die frühen Geschichten von Kyra Groh. Sie ist meisterhaft im Schlagabtausch, aber jetzt merke ich, dass ich mich zu sehr von der Zielgruppe entferne.

Ich hatte das Hörbuch und die Sprecher Sarah Dorsel und Leonard Hohm haben mir gut gefallen. Passte zusammen, Chemie wirkt okay.

Fazit: Ich werde zu alt für Liebe in den zwanziger.