Mit einem lachenden und einem weinenden Auge

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... ja, das hat auch irgendwie was mit dem Buchinhalt zu tun, aber v.a. ist dies das Gefühl, mit dem ich das Buch gelesen habe.

Plot
Nach einem recht guten, witzigen Start hatte ich große Schwierigkeiten, wirklich in die Geschichte zu finden. Das hat sich bis ca. zur Mitte des Buches gezogen ... ab dann habe ich es praktisch verschlungen.
Es wurde spannend und dramatisch, und währenddessen hat die Story noch einige Fragen aufgeworfen und Wendungen genommen, die ich super interessant fand.
Ich finde die Idee, v.a. auch Jugendliche auf so spielerische Art mit einem Klassiker wie "Romeo und Julia" vertraut zu machen, richtig toll und auch gelungen. Und was die Autorin aus dem Rohmaterial gemacht hat, insb. welche teilweise richtiggehend - zugegeben - abstrusen Interpretationen zum Original daraus entstanden sind, um der "Romeo and Juliet Society" den nötigen Fantasy-Gehalt zu geben, war schlichtweg hervorragend.
Jedoch fand ich, dass - entgegen meiner Erwartungen, immerhin: Romeo und Julia??? - einer Liebesgeschichte nicht wirklich Raum gegeben wurde. Zwar gab es hin und wieder Hinweise und zum Ende hin auch eine tatsächliche "Verliebtheit". Da das aber über das gesamte Buch hinweg nur Randgeplänkel war, habe ich diese Entwicklung nicht wirklich gefühlt. Nach dem Ende des ersten Bandes habe ich aber den Verdacht, dass dieses Thema erst im nächsten Band überhaupt wichtig werden wird.

Charaktere:
Wenn ich so darüber nachdenke, blieb Joy während der ganzen Geschichte etwas blass und passiv; das ist mir während des Lesens nicht wirklich aufgefallen, aber im Nachgang hatte ich Schwierigkeiten, mich an prägnante Charakterzüge zu erinnern.
Anders verhielt es sich mit Cut und Rhyme. Letzterer war eher in sich gekehrt, selbstreflektiert und ruhig, wenn auch nicht schüchtern; bei Cut hingegen hatte ich das Gefühl, er wäre für jeden Unsinn zu haben und kann sich keinen einzigen spitzbübischen Spruch verkneifen. Insb. die Dynamik zwischen den beiden Kontrahenten fand ich auch sehr differenziert und tiefgründing dargestellt.

Fazit:
Nachdem sich die ersten ca. 200 Seiten gezogen haben, war ich überzeugt, dieses Buch würde über 3 Sterne nicht hinauskommen. Nachdem mich die zweite Hälfte aber überraschend im Sturm erobern konnte, werden es nun insg. 4 Sterne.